Schlachtpanne in München: Wie konnte das passieren?

Nach einer Schlachtpanne im Januar mussten 650 Schweinekadaver vernichtet werden - wie konnte das passieren? Die Stadt bemüht sich um Aufklärung und hat nun die Regeln verschärft.
von  AZ/vaf
650 Schweinekadaver mussten vernichtet werden, weil gesetzeswidrig geschlachtet wurde. (Symbolbild)
650 Schweinekadaver mussten vernichtet werden, weil gesetzeswidrig geschlachtet wurde. (Symbolbild) © Emily Wabitsch/Symbol/dpa

München - Wie konnte es zu der Schlachtpanne kommen, nach der im Januar rund 650 Schweinekadaver vernichtet werden mussten? Diese Frage beschäftigt den Stadtrat weiterhin. Die Grünen hatten den Vorgang öffentlich gemacht und in einem Antrag Aufklärung gefordert. 

Die Stadt München hat nun auf die Anfrage geantwortet und bestätigt: "Am 10. Januar 2019 wurde am Schlachthof München der überwiegende Anteil der Schlachtschweine ohne die vorgeschriebene Schlachttieruntersuchung geschlachtet." Vorgeschrieben sind mindestens zwei Tiermediziner, die die Schlachtung überwachen. 

Stadt spricht von einmaliger Panne

An diesem Tag sei aus Kapazitätsgründen nur eine Tierärztin eingeplant gewesen, heißt es in der Antwort der Stadt weiter. Diese Tierärztin sei kurzfristig wegen Krankheit ausgefallen. Der Schlachter hat laut Stadt gesetzeswidrig trotzdem mit der Schlachtung der Schweine begonnen. Die in dem Zeitraum unkontrolliert geschlachteten Schweine mussten tatsächlich anschließend vernichtet werden.

Um solche Pannen zukünftig zu vermeiden hat die Stadt die Regelungen inzwischen verschärft: Die Tierärzte müssen den Schlachtbeginn nun schriftlich bestätigen. Außerdem müssen die Veterinäre untereinander zuvor Kontakt aufnehmen - damit sollen Missverständnisse verhindert werden. Zu so einer Panne war es laut Stadt zuvor noch nie gekommen. Normalerweise würden die Schlachter auf die Tierärzte warten.

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