Schimmel, Asbest und Mäusekot: Was macht die Stadt mit der Pannen-Schule in Pasing?

Die Eltern beklagen viele Mängel an der Grund- und Mittelschule an der Peslmüllerstraße. Am Donnerstag kommen Stadträte zu Besichtigung und Dialog.
Eva von Steinburg
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Marode Stellen gibt es in der Grundschule an der Peslmüllerstraße etliche: Hier deutet Stephanie Fischer, Vorsitzende des Fördervereins, auf die Fensterfront in einem Klassenraum von Erstklässlern, die mit löchrigen Styroporplatten provisorisch gedämmt ist.
Marode Stellen gibt es in der Grundschule an der Peslmüllerstraße etliche: Hier deutet Stephanie Fischer, Vorsitzende des Fördervereins, auf die Fensterfront in einem Klassenraum von Erstklässlern, die mit löchrigen Styroporplatten provisorisch gedämmt ist. © Daniel von Loeper

Pasing - Fenster sind undicht und lassen sich teilweise nicht öffnen, weil die Hebel abgebrochen sind. Im Zimmer einer ersten Klasse gibt es Fensterscheiben, die unten mit porösem und löchrigem Styropor abgedichtet sind.

"Bei Starkregen tropft es in einer Turnhalle durch die Decke, so dass Lehrer Eimer aufstellen müssen", ärgert sich Stephanie Fischer (34), Vorsitzende des Fördervereins der Pasinger Grundschule an der Peslmüllerstraße. Im vergangenen Sommer sei auch das Schularchiv unter Wasser gestanden. "Die Folge, ein Schimmelproblem", berichtet sie weiter.

Stephanie Fischer: "Wir Eltern sind enttäuscht und wütend"

Und das ist nur ein Bruchteil der Probleme, die Förderverein und Elternbeirat, unterstützt von den zwei Schul-Rektorinnen, am heutigen Donnerstag Stadträten und Lokalpolitikern mit Fotos aufzeigen – quasi in einer Präsentation der Mängel.

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Sogar Mäuse sollen ihre Köttel in den Untergeschoss-Klassenzimmern der Grundschule hinterlassen haben. "Der Kammerjäger kam, aber Reparaturen waren Flickwerk. Wir Eltern sind enttäuscht und wütend, dass die Sanierung des Schulgebäudes verschoben wurde", erklärt Fischer, die Mutter einer Drittklässlerin hier ist.

"Ein Skandal wird's erst, wenn die Stadt untätig bleibt"

Der große Schulcampus Peslmüllerstraße von 1973 wird heuer 50 Jahre alt. Dazu gehören die Grund- und Mittelschule sowie das benachbarte Bertolt-Brecht-Gymnasium an der Maria-Eich-Straße.

Büroangestellte Stephanie Fischer lobt die Schulfamilie: "Wir sind ein gutes Team. Meine Tochter ist in der Schule happy. Doch der bauliche Zustand ist einfach desolat. Die dunkle Außenhaut soll aus Asbestplatten bestehen", so die Fördervereinsvorsitzende.

Lokalpolitiker wie Frieder Vogelsgesang (CSU), BA-Chef von Pasing-Obermenzing, und drei Stadträte, darunter Fritz Roth (FDP) kommen am heutigen Donnerstag um 18 Uhr zum "Dialog" ins Pasinger Schulhaus. Zudem erscheint Daniel Jazdzewski, als Vertreter von Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). "Wir wollen die Stadt nicht verärgern, sondern dass die Schäden behoben werden. Ein Skandal wird's erst, wenn die Stadt untätig bleibt", erklärt Mutter Stephanie Fischer - für die Eltern von über 600 Schülerinnen und Schülern.

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3 Kommentare
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  • Monika1313 am 09.02.2023 12:45 Uhr / Bewertung:

    Inzwischen dürfte auch der Letzte verstanden haben, dass wir als Industrienation kein Geld für unsere Infrastruktur haben. Wir geben es lieber weit, weit außerhalb Deutschlands aus. In Afrika z. B. gibt es Schulen, die trotz ärmlicher Verhältnisse besser in Schuß sind als unsere.

  • Annamirl am 09.02.2023 14:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monika1313

    Ich denke nicht, dass die Landeshauptstadt München so viel Geld nach Afrika gibt. Sie verschwendet es anderweitig, anstatt Schulen zu sanieren. Ich habe noch nirgends in Bayern so heruntergekommene Schulen gesehen, wie in der Landeshauptstadt. Andere Kommunen können ihre Schulen auch instand halten, nur die Landeshauptstadt schafft das nicht!

  • Wickie712 am 10.02.2023 07:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monika1313

    Immer dran denken, dass China ein entwicklungsland ist und von deutschland 470 Millionen euro im Jahr bekommt, Entwicklungshilfe.
    Und dann hat man die Abhängigkeit von dem Land auch noch, wie bei Junkies daheim.

    Von dem Geld könnte man nicht nur die ein andere Schule vernünftig neu bauen (man müsste das Geld den Ländern geben, die haben nach dem Grundgesetz das Schulrecht zu verantworten) und einen anderen Teil in der Produktion von Medikamenten verteilen.

    Die Schulen könnten das Geld gut gebrauchen.

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