Scherben im Garten, Hühner getötet: Kindergarten-Hasser von Obermenzing gesucht!
Die Polizei sucht einen Unbekannten, der es offensichtlich auf eine Kinderkrippe in Obermenzing abgesehen hat. Die Anschläge haben schon lange nichts mehr mit einem harmlosen Streich zu tun.
München/Obermenzing – Der hölzerne Bau an der Gustav-Meyrink-Straße mit dem großzügigen Freigelände ist ideal für Kinder. Die Buben und Mädchen im Alter bis zu drei Jahren können dort nach Herzenslust herumtollen. Es gibt Klettergerüste, eine Sandkasten, Schaukeln und sogar ein paar Tiere sind da – Hasen und Hühner. Die Kinder dürfen im Garten Gemüse anbauen – ein Paradies für die Kleinen.
Doch dann verschwinden plötzlich die Hühner von einem Tag auf den anderen. Lina, Hannelore, Lieselotte und Hanni sind weg. "Wir dachten, sie seien entwischt, davongelaufen", erzählt Erzieherin Marlen Kurzenberger.
Eine Kollegin besorgt vier neue Hühner. Doch auch die verschwinden bereits nach kurzer Zeit spurlos. In der Nacht vom 6. auf den 7. Juni passiert es. Am Morgen liegt eines der Tiere mit gebrochenem Genick tot im Garten, die anderen drei Hühner sind weg. An Zufall mag spätestens jetzt niemand mehr im Kinderhort glauben.
Denn es passieren in den kommenden Tagen noch mehr merkwürdige Dinge. Vergleichsweise harmlos sind da noch die Beutel mit Hundekot, die jemand über den Zaun auf das Grundstück geworfen hat.
Die Spielwiese der Kinder ist plötzlich gespickt mit Scherben
Doch dann tauchen die ersten Glasscherben im Gras auf. Es sind zerbrochene Flaschen, grüne, braune und klares Glas. Sie liegen überall auf der Spielwiese verstreut. "Manche Scherben lagen einfach im Gras, andere waren in den Boden gesteckt", sagt Marlen Kurzenberger. Die rasiermesserscharfen Scherben stehen einige Zentimeter aus der Erde – heimtückische Fallen, schwer zu entdecken.
Marlen Kurzenberger: "Die Kinder hätten beim Spielen in Scherben fallen oder auf sie treten können." Zum Glück werden die Glasscherben rechtzeitig entdeckt, bevor sich eines der Mädchen oder Buben daran verletzt hat.
Die Leitung der Kitas informiert die Polizei. Das Kommissariat 25 übernimmt. Die Fahnder sind spezialisiert auf Gewaltdelikte. "Momentan ermitteln wir wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahls", sagt Polizeisprecher Sven Müller.
Wer hinter den heimtückischen Attacken auf die Kinderkrippe steckt, ist noch völlig unklar. Die Einrichtung ist erst im Januar 2014 eröffnet worden. Vorher war dort ein kleiner Park, die Kastanienwiese.
In der Krippe werden 36 Kinder in drei Gruppen zu jeweils zwölf Buben und Mädchen betreut. Sieben pädagogisch geschulte Mitarbeiter kümmern sich um die Kleinen.
Ärger mit Anwohnern oder Nachbarn gab es bisher kaum. Doch nun scheint es jemand auf die Kinderkrippe abgesehen zu haben. Möglicherweise ist es jemand, der sich durch den Lärm der Tiere oder durch spielende Kinder gestört fühlt, möglicherweise aber auch unmotivierter Vandalismus.
Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum in der Gustav-Meyrink-Straße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 25, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
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