Schandfleck in aller Stille versteigert

Es ist Laims größter Schandfleck: die seit 1992 vor sich hingammelnde Ruine des Kaufhauses Beck an der Fürstenriederstraße 21. Seither wechselte das Grundstück mehrmals den Eigentümer, doch niemand konnte damit etwas anfangen. Auch die aktuelle Eigentümerin scheiterte.
Schon im Mai sollte das Grundstück in einer Auktion für Euro den Eigentümer wechseln. Der Schätzwert lag bei 9,6 Millionen Euro. Doch die Zwangsversteigerung am Amtsgericht wurde kurz zuvor von den Gläubigern abgesagt. Nun ist das Gebäude nach Informationen des "Laimer Werbe-Spiegels" in aller Stille versteigert worden – für einen Schnäppchenpreis.
Ende September setzte der Hauptgläubiger, die Raiffaisenbank im oberösterreichischen Linz, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt einen neuen Termin an. Bei dieser Versteigerung erhielt eine eine GmbH in Gründung namens „Fürst 21“ für 6,1 Millionen den Zuschlag. Sie ist, und da bleibt ein gewisses G’schmäckle, eine Tochtergesellschaft jener Linzer Raiffeisenbank – der Hauptgläubigerin.
Noch ist unklar, ob die Daniela Högl, die Noch-Besitzerin der Ruine, nicht doch gegen die Versteigerung klagt. Josef Mögele, der Vorsitzende des Bezirksausschusses Laim, hofft auf den Bau von Geschäften, Wohnungen und Büros auf dem Grundstück. Die früher dort vorgesehene Spielhalle lehnt er ab. Auch die Stadt hat schon einmal angekündigt, bei der Versteigerung mitbieten zu wollen. Sie wollte allerdings nur 4 Millionen für das Gebäude ausgeben und bot zuletzt nicht mehr mit.
Was die „Fürst 21“ mit der Ruine plant, ist unklar. Für Geschäfte ist der Bau zu weit vom Laimer Zentrum entfernt. Und so bleibt die Geschichte des ehemaligen Kaufhauses Beck eine unendliche Geschichte, die uns noch lange beschäftigen wird.