Schadstoffe in der Mensa

Im Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße wird der Speisesaal des Mensagebäudes saniert - der Grund ist die Belastung mit dem Stoff 2-Chlorpropan. Die Stadt tägt die Kosten.
von  ber
Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße in Untermenzing.
Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße in Untermenzing. © ho

Untermenzing - Wegen der Sanierung, aber auch wegen der sich daraus ergebenden Themen wie Haftung, Kosten oder Luftmessungen hatten die CSU-Stadträte Josef Schmid und Mechthilde Wittmann eine Anfrage an Stadtschulrat Rainer Schweppe gerichtet. Und der hat jetzt geantwortet:

* Wie ist die Essensversorgung im Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße während der Bauzeit geregelt?

Schweppe: "Die Essenszubereitung erfolgt weiterhin in der Küche des Mensagebäudes, da sich die Schadstoffsanierung allein auf den Bereich des Speisesaals beschränkt. Die Räume wurden vor Baubeginn voneinander abgeriegelt, so dass die Essenszubereitung unabhängig von der Baumaßnahme durchgeführt werden kann."

Nach Zubereitung der Mahlzeiten werden diese mittels Thermowägen und einem Lieferfahrzeug entsprechend den lebensmittel- und hygienerechtlichen Vorschriften von der Küche in die Aula des Schulzentrums transportiert. Die Aula wurde mit Tischen und Bänken sowie einer Essensausgabentheke und der Salatbar ausgestattet, so dass die Essensausgabe dort stattfinden kann.

Nach den Mahlzeiten wird das Schmutzgeschirr zur Reinigung in die Küche zurück transportiert."

* Wer ist für den Einbau der vermutlich ursächlichen Bodenplatten und damit für die Schadstoffbelastung im Speisesaal verantwortlich?

Schweppe: "Nach derzeitigem Kenntnisstand können weder Planer noch ausführende Firmen in Regress genommen werden, da der Baustoff zur Zeit des Einbaus vom Deutschen Institut für Bautechnik bauaufsichtlich zugelassen und am Markt als gängiges Produkt eingeführt worden war.

Um sich spätere Forderungen möglichst nicht zu verbauen, wird der Baustand vor Ausführung der Sanierung baubegleitend von zwei Fachgutachtern beweisgesichert."

* Wurden bei der Abnahme des Speisesaals Raumluftmessungen durchgeführt?

Schweppe: "Vor Inbetriebnahme des Gebäudes wurden im Auftrag des Referates für Gesundheit und Umwelt Raumluftmessungen auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) durchgeführt. Im Jahr der Freigabemessung 2008 gab es noch keine Innenraumrichtwerte für 2-Chlorpropan, das zu den sehr leicht flüchtigen organischen Verbindungen (VVOC) zählt."

Erst im Jahr 2012 wurden von der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes und den Obersten Landesgesundheitsbehörden die Richtwerte I und II für 2-Chlorpropan definiert.

* Welche Kosten entstehen durch die Sanierung des Speisesaals?

Schweppe: "Für die Erneuerung des Fußbodens entstehen Kosten  in Höhe von 400 000 Euro. Die Kosten trägt vorerst die Landeshauptstadt München."

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