Sanierung in Pilotystraße: Der Zeitplan für das Haus
Lehel - OB Christian Ude hatte die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG Ende Oktober beauftragt, für das Stiftungsanwesen Pilotystraße 8 auf der Basis der vorhandenen Sanierungskonzepte eine Sanierungsvariante zu erarbeiten, die den stiftungsrechtlichen Vorgaben - "nämlich dauerhafter Erhalt der Immobilie und angemessene Erträge für den Stiftungszweck, Rechnung trägt", teilt die Stadt mit.
"Die Machbarkeitsstudie der GEWOFAG liegt nun vor." Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse werde das Sozialreferat dem Sozialausschuss des Stadtrats am 30. Januar einen Entscheidungsvorschlag für eine Modernisierung der Pilotystraße 8 vorlegen. "Bei optimalem Planungs- und Entscheidungsverlauf ist ab Projektstart (Februar 2014) mit der Umsetzung der Modernisierungsmaßnahme bis Anfang 2016 zu rechnen: drei bis vier Monate für die Vergabeverfahren für Architektenleistung und Fachplaner (u.a. Statik, Bauphysik, Brandschutz), acht Monate Planung, zwei Monate Ausschreibung, zwei Monate Vergabe der Bauleistungen und neun Monate Bauzeit."
Weiter teilt die Stadt mit:
"Sollte das Gebäude während der Planungsphase vom Landesamt für Denkmalpflege auf die Denkmalschutzliste gesetzt werden, ist die Modernisierungsmaßnahme in enger Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde durchzuführen, der Zeitrahmen wäre in diesem Fall neu zu definieren. Das heißt, dass im günstigsten Fall die Wohnungen in dem Haus Anfang 2016 wieder für eine reguläre Vermietung zur Verfügung stehen. Seitens des Sozialreferats im Bezirksausschuss Altstadt – Lehel gemachte anders lautende Aussagen waren insofern unzutreffend."
Das Sozialreferat werde dem Sozialausschuss auch vorschlagen, den Stadtratsbeschluss von 2002 zur Sanierung des Anwesens 2dahingehend abzuändern, dass die Mieten bei einer Neuvermietung nach der Sanierung über der ortsüblichen Vergleichsmiete des Mietspiegels liegen dürfen". Dies sei auch bereits in der Vollversammlung des Stadtrats am 18. Dezember 2013 so vorgegeben gewesen.
"Ansonsten könnten bei dem 1860 gebauten Haus, das sich in einem schlechten Bauzustand befindet, die Sanierungskosten nicht durch die Mieten refinanziert werden und es wäre nicht möglich, den stiftungsrechtlich gebotenen angemessenen Ertrag für den Stiftungszweck zu erwirtschaften." Hierbei sei bei der Mietpreisgestaltung allerdings "auf eine ausgewogene Mieterstruktur" und ein Angebot für eine breite Mieterklientel zu achten. "Das heiß es sollen auch keine 'Luxusmieten' verlangt werden."
Weiter teilt die Stadt mit: "Aufgrund der umfangreichen Maßnahmen an der gesamten Gebäudesubstanz empfiehlt sich dringend eine Sanierung im freigemachten Zustand." Die GEWOFAG führe deshalb bereits Gespräche mit der Mieterin im Erdgeschoss des Vordergebäudes, "um in einer individuellen Vereinbarung eine gute Lösung zu finden."
Und zudem: "Die Kosten für die Sanierung werden in der Machbarkeitsstudie mit rund 2,87 Millionen Euro veranschlagt. In dieser Summe sind optionale Maßnahmen enthalten, die allerdings noch unter dem Vorbehalt baurechtlicher Genehmigungsverfahren stehen, wie zum Beispiel ein Balkonanbau, der Anbau einer Aufzuganlage und ein Dachgeschossausbau im Vordergebäude."
Die GEWOFAG werde "unverzüglich nach einer entsprechenden Beschlussfassung des Stadtrats" mit der Planung und Durchführung der Maßnahme beginnen.
Aus der Machbarkeitsstudie ergebe sich auch, "dass eine gefahrlose und sichere Nutzung der leerstehenden Wohnungen derzeit ohne umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen, die auf rund 750.000 Euro beziffert wurden, nicht möglich ist". Die Folge: "Eine Zwischennutzung des Vordergebäudes wäre damit für den relativ kurzen Zeitraum bis zum Beginn der Sanierung unwirtschaftlich."
Die Atelierwohnung im Rückgebäude solle "nach Beseitigung von Mängeln der Verkehrssicherheit (Brandschutz)" bis zum Beginn der Sanierungsmaßnahme für eine Zwischennutzung verwendet werden.
Das Anwesen Pilotystraße 8 gehört "zum Grundstockvermögen der nichtrechtsfähigen Stiftung Wohlfahrtsfonds", die vom Sozialreferat verwaltet wird. Zweck der Stiftung ist die Unterstützung von bedürftigen Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und in München wohnen, sowie Betrieb und Unterhaltung des Altenheimes Pensionat an der Mathildenstraße.
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