Sanierung: Anwohner der Bergmannstraße wollen ihr Kopfsteinpflaster retten

In der Bergmannstraße soll das Kopfsteinpflaster einem Radfahrer-freundlichen Belag weichen: Die Anlieger wollen "die unnötige Versiegelung und Zerstörung" der Straße stoppen.
von  AZ
Aus Sicht der Bürgerinitiative befindet sich das "in einem äußerst guten Zustand". Es sei erst vor einigen Jahren komplett saniert worden. (Symbolbild)
Aus Sicht der Bürgerinitiative befindet sich das "in einem äußerst guten Zustand". Es sei erst vor einigen Jahren komplett saniert worden. (Symbolbild) © imago images/Karo

Westend - Anwohner der Bergmannstraße gehen auf die Barrikaden und setzen sich für den Erhalt des Kopfsteinpflasters ein, das dort "seit über 100 Jahren" am nördlichen Ende der Straße liegt und nun im Zuge von Sanierungsmaßnahmen ausgetauscht werden soll.

Bürgerinitiative kritisiert mangelhafte Information

Damit nicht genug: Die "Bürgerinitiative Kopfsteinpflaster Bergmannstraße" fühlt sich schlecht und viel zu spät informiert. "Mit den Anwohnern wurde von Seiten der Stadt und auch von Seiten des Bezirksausschusses kein Kontakt aufgenommen, die Information über die Baumaßnahme erfolgte wenige Tage zuvor", erklärte Initiativen-Sprecher Lorenz Kiwull in einem E-Mail-Verkehr mit Sibylle Stöhr, der der AZ vorliegt.

"Mit dem Austausch des Fahrbahnbelages soll unter anderem die Befahrbarkeit der Bergmannstraße für Radfahrer zwischen Westendstraße und Landsberger Straße verbessert werden", sagt BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr.
"Mit dem Austausch des Fahrbahnbelages soll unter anderem die Befahrbarkeit der Bergmannstraße für Radfahrer zwischen Westendstraße und Landsberger Straße verbessert werden", sagt BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr. © Grüne

BA-Vorsitzende Stöhr wehrt sich gegen die Vorwürfe

Die Anlieger seien am 8. Oktober über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt worden, als Baubeginn wurde demnach der heutige Dienstag (12. Oktober) bestimmt.

"Die Sanierung der Bergmannstraße ist ein Anliegen, mit dem sich der Bezirksausschuss 8 bereits seit längerer Zeit befasst", wehrt sich Sibylle Stöhr (Grüne), die Vorsitzende des BA Schwanthalerhöhe, via E-Mail gegen die Vorwürfe.

Sanierung Bergmannstraße: Wurden die Anlieger rechtzeitig informiert?

Fest steht: Am 22. Februar wurde das Thema erstmals in Sitzungen des BA 8 als "Anhörung" behandelt, am 28. Juni und 13. August dann jeweils als "Unterrichtung". Dass die Anlieger ein entsprechendes Infoblatt zu der geplanten Maßnahme nicht erhalten haben wollen, kann Sibylle Stöhr so nicht nachvollziehen.

Der anstehende Umbau der Kreuzung Landsberger-/Phillip-Loewenfeld-Straße sei bereits für den vergangenen Monat geplant gewesen: "Mit dem Austausch des Fahrbahnbelages soll unter anderem die Befahrbarkeit der Bergmannstraße für Radfahrer zwischen Westendstraße und Landsberger Straße verbessert werden.

Bürgerinitiative nennt geplante Baumaßnahme einen "Skandal"

Hintergrund der Maßnahme sei die in Nord-Süd-Richtung entstehende neue Radhauptwegroute Arnulfsteg: "Die ist allerdings für Radfahrer aufgrund des Kopfsteinbelages schlecht befahrbar." Die "Bürgerinitiative Kopfsteinpflaster Bergmannstraße" hält die Baumaßnahme für einen "Skandal", schließlich werde ohne Not ein Ensemble zerstört und Boden versiegelt.

Initiativen-Sprecher Kiwull: Kopfsteinpflaster dient der Verkehrsberuhigung

Das Kopfsteinpflaster sei erst vor einigen Jahren komplett saniert und Bäume im Straßenzug gepflanzt worden. Zudem diene das Kopfsteinpflaster der Verkehrsberuhigung für die von der Landsberger Straße abbiegenden Fahrzeuge. Lorenz Kiwull: "Es wäre aufgrund der großen Breite der Straße und der Gehwege ohne Probleme möglich, nur eine Spur als Radweg umzugestalten, hier einen modernen Radwegbelag aufzubringen und das Kopfsteinpflaster zu erhalten."
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