S-Bahn-Halt Fasanerie: Schnellbremsung des Zugführers verhindert heftigen Zusammenstoß

Fasanerie – Die schnelle Reaktion des Zugführers hat am Dienstagabend am S-Bahn-Haltepunkt Fasanerie ein Unglück mit schlimmen Folgen verhindert. Der Mann erlitt einen Schock.
S-Bahn-Halt Fasanerie: Schnellbremsung rettet womöglich Menschenleben
Wie die Bundespolizei berichtet, war gegen 21.20 Uhr eine S-Bahn von München nach Freising an der Station eingefahren – und die Schrankenanlage vor dem Haltepunkt am Bahnübergang Feldmochinger Straße trotz des ankommenden Zuges geöffnet.
"Es befanden sich sowohl Kraftfahrzeuge als auch Fußgänger auf dem Bahnübergang", heißt es in der Mitteilung. Der Triebfahrzeugführer der S-Bahn habe die Gefahrensituation erkannt und sofort eine Schnellbremsung eingeleitet.
S-Bahn-Halt Fasanerie: Schrankenanlage am Bahnübergang seit August 2022 beschädigt
Da die S-Bahn kurz vor dem Bahnübergang zum Stehen kam, wurde niemand verletzt, und es entstanden keine Sachschäden. Angesichts der Tatsache, dass bei dem Vorfall möglicherweise Menschen tödlich verletzt hätten werden können, erlitt der Zugführer einen Schock und musste von einem Kollegen abgelöst werden.
Beinahe-Kollision an S-Bahn-Station Fasanerie: Vermutlich menschliches Versagen
Laut Polizei ist die Schrankenanlage nahe dem S-Bahn-Halt Fasanerie schon seit August 2022 beschädigt, als ein Autofahrer trotz roter Ampel gegen die geschlossenen Schranken gefahren war. Der Schaden sei nicht zu reparieren gewesen, weshalb vorerst eine mobile Schrankenanlage zum Einsatz komme, sagte ein Bahnsprecher. Zusätzlich müssten Mitarbeiter aber ein Sicherungsband spannen, um die gesamte Straßenbreite abzudecken.
Doch bei dem Vorfall am Dienstag habe es wohl einen Fehler in der Kommunikation gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Die Beamten gingen zunächst von menschlichem Versagen aus und ermittelten wegen Gefährdung des Bahnverkehrs.
Verkehrsminister Christian Bernreiter: "Ich werde diesem Vorfall auf jeden Fall nachgehen"
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) versprach am Donnerstag Aufklärung: "Gott sei Dank war der Zugführer so geistesgegenwärtig und hat schnell reagiert, so dass kein Unglück passiert ist. Ich werde diesem Vorfall aber auf jeden Fall nachgehen. Die Bahn ist für die Sicherheit der Bahnübergänge verantwortlich und muss das auch zu jeder Zeit sicherstellen!"
Die Bahn habe bereits im vergangenen Spätsommer eine Fachfirma mit der Erneuerung der Schrankenanlage beauftragt, sagte der Bahnsprecher. Wegen der starken Schäden müsse die Technik des Bahnübergangs inklusive der Steuerung neu errichtet und mit der Signal- und Stellwerkstechnik verknüpft werden. Die Wiederinbetriebnahme habe hohe Priorität.
Neuer Bahnübergang an Fast-Unfallstelle "voraussichtlich um die Jahresmitte in Betrieb"
Dennoch würden Planung, Umbau und die nachfolgende Abnahme wohl mehrere Monate dauern. "Nach einer groben Prognose basierend auf dem aktuellem Stand gehen wir davon aus, dass der neue Bahnübergang voraussichtlich um die Jahresmitte in Betrieb gehen kann", so der Bahnsprecher.