Rottweiler-Attacke am Hauptbahnhof München: Polizisten weiter dienstunfähig

Isarvorstadt - Eine Woche nachdem ein freilaufender Rottweiler am Hauptbahnhof fünf Menschen verletzt hat, schlägt der Fall noch immer hohe Wellen: Die Polizisten, die das Tier vor dem Intercity-Hotel in der Bayerstraße im Bahnhofsviertel erschossen haben, werden im Netz zum Teil übel beleidigt und sogar bedroht.
Die Beamten, die von dem aggressiven Hund angegriffen wurden, sind nach wie vor nicht dienstfähig. Die Verletzung eines Bundespolizisten musste im Krankenhaus mit 27 Stichen genäht werden.
Sein Kollege von der Polizeiinspektion 11 "ist noch mindestens bis 15. Juni krankgeschrieben", sagte Polizeisprecher Werner Kraus am Freitag der AZ. "Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten der Beamten können wir nicht erkennen", erklärte er.
Rottweiler-Attacke: Polizisten kassieren Shitstorm
Seit einigen Tagen kursiert ein Video im Internet, das in den letzten Minuten gedreht wurde, bevor der Hund erschossen worden war. Es zeigt, wie die Halterin und die Polizisten versuchen, den Hund zu beruhigen und wieder einzufangen. Doch "Pascha" trug nicht einmal ein Halsband, an dem man ihn hätte festhalten können. Der Hund riss sich wieder los und ging auf die Beamten los.
Die Besitzerin des eineinhalb Jahr alten Rottweilers und ihr Freund posteten das Video auf ihrer Facebook-Seite. Es wurde über eine halbe Million Mal angesehen und mehr als 10.000 Mal geteilt. Bilder: Hier wird der Horror-Rottweiler abtransportiert
Während viele Nutzer das Verhalten der Polizisten als richtig bewerten, gab es in den sozialen Medien zum Teil auch heftige Beleidigungen gegen die Beamten. Auch mit dem Tod wurde ihnen gedroht. Derzeit wird geprüft, ob deshalb Ermittlungen gegen die Verfasser eingeleitet werden.
Die Ermittlungen gegen die Hundehalterin laufen noch. Nach wie vor ist nicht eindeutig geklärt, ob die Berlinerin ihren Hund auf Menschen hetzte.