Kommentar

Rot-grüne Verkehrspolitik: Realitätssinn würde nicht schaden

Vize-Chefredakteur Thomas Müller über die autofreie Fraunhoferstraße und freie Fahrt für Radler.
von  Thomas Müller
Mitarbeiter der Stadt bringen den neuen roten Radlstreifen auf der Fraunhoferstraße an.
Mitarbeiter der Stadt bringen den neuen roten Radlstreifen auf der Fraunhoferstraße an. © Bernd Wackerbauer

Hopp oder top, schwarz oder weiß, ganz oder gar nicht. Auto-Kollaps oder autofrei – nach diesem Prinzip wird in München gerade Verkehrspolitik gemacht.

Am Beispiel Fraunhoferstraße wird sich zeigen, dass die Verheißung, eine sichere und schnelle Radl-Verbindung Altstadt-Isar zu schaffen, enttäuscht werden wird.

Paketzusteller, Lieferanten, Handwerker, Taxis, von Anwohnern ganz zu schweigen, werden nämlich auch künftig kaum nur mit (Lasten-)Radln oder E-Scootern unterwegs sein – und ihr Vehikel dann wo abstellen? Auf den Radl-Streifen, logisch.

Und was ist mit den Alten oder Gehbehinderten? Für die ist in den autofreien Träumen in der Fraunhoferstraße oder diversen Fußgängerzonen-Plänen eh kein Platz mehr.

Ein bisserl weniger Ideologie, dafür etwas mehr Realitätssinn, Kompromissbereitschaft und Phantasie würde der grün-roten Verkehrspolitik nicht schaden.

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