Rosenkrieg? Praxis geht in Flammen auf

Die Polizei fahndet wegen Brandstiftung nach einer Zahnärztin (60) aus Bogenhausen. Sie soll Benzin verschüttet haben. Anschleißend brennt die Zahnarztpraxis.
von  Nina Job, Thomas Gautier
Die Polizei hat die Treppe, die zu der Zahnarztpraxis und der ausgebrannten Wohnung führt, gesperrt.
Die Polizei hat die Treppe, die zu der Zahnarztpraxis und der ausgebrannten Wohnung führt, gesperrt. © Petra Schramek

Die Polizei fahndet wegen Brandstiftung nach einer Zahnärztin (60) aus Bogenhausen. Sie soll Benzin verschüttet haben. Anschleißend brennt die Zahnarztpraxis.

Bogenhausen/München - Sie steht unter Verdacht, am Donnerstag im feinsten Altbogenhausen (60).

Eine Zeugin sah von ihrem Balkon aus, wie die Dentistin Benzin verschüttete. Wenig später brannte es. Die Polizei entdeckte gleich mehrere Stellen in der Wohnung und der Praxis, in der mit Absicht Feuer gelegt worden war.

Hintergrund für die Tat ist nach AZ-Informationen vermutlich eine Niederlage in einem seit Jahren währenden Scheidungskrieg. Die Räume, in denen die Zahnärztin praktizierte, waren versteigert worden. Die 60-Jährige hätte sie in Kürze räumen müssen.

Es war kurz nach 8 Uhr, als eine junge Mutter gestern zufällig beobachtete, wie die Frau auf ihrem Balkon Benzin ausgoss. Wenig später stieg Rauch aus dem edlen Gründerzeithaus in der Nähe der Tivolibrücke auf. Die Nachbarin alarmierte Polizei und Feuerwehr.

Einsatzkräfte von der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr konnten die Flammen schnell löschen. Verletzt wurde niemand. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf 100.000 bis 200.000 Euro.

Die Behandlungsräume waren vor Kurzem versteigert worden

 

Kurz nachdem das Feuer entdeckt worden war, sah ein weiterer Zeuge, wie eine etwa 60-jährige blonde Frau, die eine weiße Bluse oder einen weißen Arztkittel trug, mit einem schwarzen BMW X5 wegfuhr. Von der Zahnärztin fehlt seitdem jede Spur.

Die Polizei, doch bislang ohne Erfolg.

Die 1,60 Meter große, kräftige Frau mit den aschblonden Haaren betrieb nach AZ-Informationen jahrelang eine gemeinsame Praxis mit ihrem Mann. Vor etwa zehn Jahren ging die Ehe in die Brüche. Das Paar ließ sich scheiden. Auch beruflich gingen beide getrennte Wege. Ihr Ex-Mann – der derzeit im Urlaub ist – praktiziert nun in anderen Räumen in Bogenhausen.

Der Streit ums Vermögen und die Räume in der Mauerkircherstraße währte bis heute. Die Frau wohnte auch im selben Haus, ein Stockwerk unter ihren Arbeitsräumen.

Nach der Versteigerung glaubte die Frau, jetzt vermutlich alles verloren zu haben. Ihr geschiedener Mann hatte den Zuschlag für die Praxisräume bekommen. In wenigen Tagen hätte die 60-Jährige sie verlassen und ausziehen müssen.

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