Rosenheimer Straße: Zwei Meter mehr für die Radler

Rathaus-Grüne und Rose Liste fordern erneut zwei Radl-Streifen zwischen Rosenheimer Platz und Orleansstraße. Die SPD ist skeptisch. Der Vorschlag:
Haidhausen - Da geht's zu wie am Stachus - das könnte man auch über die Rosenheimer Strasse sagen. Geht es um das Verhältnis von Radlern und Autofahrern, scheiden sich an der Rosenheimer Strasse die Geister.
Jetzt hat die Fraktion von Grünen und Rosa Liste ihre Forderung nach zwei Fahrradstreifen auf der Rosenheimer Strasse noch einmal deutlich gemacht.
In einem Gespräch im Rathaus warben die Grünen für einen Beschlussentwurf der Stadtverwaltung: Auf der Grundlage eines Verkehrsgutachtens hat das Planungsreferat einen Vorschlag erarbeitet, der zwischen Rosenheimer Platz und Orleansstrasse zwei Meter breite Radfahrstreifen vorsieht.
Soweit, so gut - wäre da nicht die skeptische SPD-Stadtratsfraktion. Die will, dass zusätzlich eine alternative Radl-Route über den Weissenburger Platz in die Lothringerstrasse geprüft wird.
Für die stellvertretenden Fraktionsvorsitzende und OB-Kandidatin der Grünen, Sabine Nallinger, ist das unverständlich: "Erneut droht diese dringend nötige Umverteilung öffentlichen Strassenraums an einer grossen Koalition der Autoverkehrsparteien zu scheitern oder auf eine ferne Zukunft vertagt zu werden", sagt sie. Für die Grünen-Politikerin ist das "alles nur Verhinderungstaktik".
Hubert Ströhle vom ADFC sieht den SPD-Plan ebenfalls kritisch: "Erfahrungsgemäss nehmen Radler keine Umwegstrecke, sondern immer die kürzeste Verbindung."
Tatsächlich ergäben sich bei einer fahrradfreundlichen Umgestaltung der Rosenheimer Strasse Nachteile für Autofahrer. Denn es stünde nur noch eine überbreite Fahrspur zur Verfügung - Schlüsselstellen wie der Rosenheimer Platz oder die Kreuzung Rosenheimer/Orleansstrasse sollen allerdings zweispurig bleiben. Noch dazu müssten rund 20 Parkplätze dem neuen Radlweg weichen.
Momentan fahren täglich über 25 000 Autos über die Rosenheimer Strasse. Dem gegenüber stehen 2100 Fahrradfahrer binnen 15 Stunden.
Sollte sich die Beschlussvorlage im Stadtrat durchsetzten, wäre der Streit um eine der umstrittensten Lücken im Münchner Radnetz begraben.
Freie Fahrt für Radler also.