Richtfest beim Bunker-Umbau

Schwabing - Das Bauwerk ist der einzige unter Denkmalschutz stehende Bunker in Deutschland, "bei dem es gelungen ist, die Stockwerke in den Bunkergeschossen in Wohnraum umzuwandeln", heißt es bei Euroboden.
Beim Richtfest des Hochbunkers in der Ungererstraße 158 gewährte Geschäftsführer Stefan Höglmaier Einblicke in einige der entstehenden Wohneinheiten. Auf insgesamt über 1000 Quadratmetern entstehen eine sich über drei Etagen erstreckende Büroeinheit (ca. 210 qm), drei großzügige Loftwohnungen (à ca. 120 qm) und eine exklusive Penthousewohnung (ca. 400 qm).
Die zwei Meter dicken, fensterlosen Wände aus Stahlbeton forderten innovative Lösungen. Euroboden überzeugte die Stadtgestaltungskommission mit der Perspektive, durch die behutsame Transformation des Hochbunkers geschichtliche Substanz zu erhalten und zugleich der Stadt Wohnraum zu schaffen, der in München so dringend gebraucht wird.
Das von Stefan Höglmaier für die Aufgabe ausgewählte Architekten-Trio Fränzi Essler, Tim Sittmann-Haury und Walter Waldrauch von raumstation Architekten kaschiert mit seinem Entwurf die nationalsozialistische Vergangenheit des Gebäudes nicht, sondern schafft spannungsvolle Balance zwischen dem Erhalt des denkmalgeschützten Bestands als Mahnmal und der Umwidmung in eine zukunftsweisende Nutzung.
Die Büroeinheit entfaltet sich auf drei Ebenen mit einer lichten Höhe von mehr als fünf Metern als atmender Raum. Schräge Fensterlaibungen inszenieren den Tageslichteinfall in den oberen Geschossen, der die Büroflächen im Erdgeschoss erhellt.
Mittels einer offenen historischen Treppe werden die drei Ebenen miteinander verbunden und so Arbeitsbereiche für unterschiedliche Bedürfnisse definiert. Ein zurückgesetzter Dachaufbau mit glänzender Oberfläche und der ebenerdige Anbau schaffen ein zusätzliches Spannungsfeld zwischen der denkmalgeschützten Substanz und zeitgenössischem baulichen Zugewinn.