Residenzstraße: Markisen-Streit im Franziskaner
München - Für Biergarten-Besuche braucht es noch einen gewaltigen Temperaturanstieg. Aber der kluge Wirt baut vor. Der Frühling wird kommen und Franziskaner-Wirt Mathias Reinbold hätte dann gerne eine Markise vor seinem Lokal in der Residenzstraße.
Ungefähr 15 Meter breit und 7,50 Meter tief soll der Sonnenschutz werden und die bislang genutzten Sonnenschirme ersetzen. Die Stadt lehnt die Erteilung der Baugenehmigung aber ab. Ihre Argumentation: Die Markise füge sich nicht in die nähere Umgebung ein. Der Denkmalschutz stehe deshalb dem Vorhaben entgegen. Eine derart große Markise beeinträchtige nicht nur das Altstadt-Ensemble, sondern auch benachbarte Einzelbaudenkmäler.
Markisenstreit: Es geht vor allem um die Sichtachsen
Reinbold klagt dagegen und die 8. Kammer des Verwaltungsgerichts macht sich am Montagmorgen dick vermummt vor Ort in der Residenzstraße selber ein Bild. Dabei geht es offenbar vor allem um die Sichtachsen. Ohne Markise kann man vom Franziskaner bis zur Feldherrnhalle schauen. Und in der entgegengesetzten Richtung schweift der Blick bis zum Rathaus und dem Kaufhaus Ludwig Beck.
Ein Argument für die Markisen: Bei warmen Temperaturen wird die Sicht bereits jetzt durch Nachbarmarkisen und Sonnenschirme behindert. Doch die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz macht schnell klar, dass die Argumente der Stadt ziehen. Die Richter stören sich auch daran, dass in den Bauplänen die Größe der Markise nicht genau, beziehungsweise widersprüchlich angegeben wird.
Franziskaner-Wirt zieht die Klage zurück
Angesichts der Aussichtslosigkeit seines Vorhabens, zieht Reinbold die Notbremse und die Klage zurück. Und darf doch hoffen. Die Vertreter der Stadt zeigen sich durchaus offen, über eine abgespeckte Version der Markise zu diskutieren. Dazu soll es bald Gespräche geben.
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