Renaissance-Fassade in der City verfällt

München - Die Alte Akademie ist ein ehemaliges Jesuitenkolleg und wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtet. Ab 1956 war das Gebäude Sitz des Statistischen Landesamtdes. Der Freistaat hat die Edelimmobilie für 65 Jahre in Erbbaurecht an die Signa Holding des Österreichers René Benko verkauft. Danach fällt das Gebäude wieder an den Freistaat zurück.
Der Investor aus Österreicher soll die Edelimmobilien in bester Lage wie es heißt für angeblich rund 240 Millionen Euro gekauft haben: 30 000 Quadratmetern begehrte Fläch in bester Innenstadtlage. Doch wie geht es jetzt weiter mit der Alten Akademie? Hinter den Kulissen wird zwischen der Signa und der Stadt verhandelt, wie es mit dem Ensemble weitergeht. Nach außen dringt davon nichts. Bei der Alten Akademie geht es um die schwierige Frage, wie aus einem der prestige- und geschichtsträchtigsten Münchner Ensembles in wertvollster Innenstadtlage ein attraktives Ganzes werden kann: mit Geschäften, Büros, Wohnungen und vielleicht auch einem Hotel.
Im „Aufstellungsbeschluss“ des Stadtrats aus dem Jahr 2005 heißt es unter anderem, dass auf rund 30 Prozent der Geschossfläche „hochwertiges Wohnen“ realisiert werden soll. Die bauliche Grundstruktur müsse zwar beibehalten werden, genau wie die Arkaden zur Neuhauser Straße. Allerdings könnte der „Schmuckhof“ im vorderen, rechten Gebäudeteil zur Fußgängerzone hin geöffnet – und durch Einzelhandel, Gastronomie und Kultur belebt werden.
Eine Entkernung oder ein Teilabriss des Baudenkmals kommen demnach nicht in Frage. Dafür heißt es im Beschluss: „Partielle Öffnungen und Zugänge für die Öffentlichkeit sind grundsätzlich möglich und erstrebenswert.“ Nach Meinung des zuständigen Landesamtes können „die beiden Durchgänge an der Hauptfassade der Alten Akademie auch aus denkmalpflegerischer Sicht geöffnet und für eine fußläufige Durchwegung herangezogen werden.“ Sofern die Eingangstore bleiben. Und der südwestlichen Wirtschaftshof könnte vielleicht überbaut werden. Geht’s nach dem Stadtrat soll die Alte Akademie nach ihrer Umgestaltung nicht die x-te Filiale einer Klamotten-Kette beherbergen, berichtete die Abendzeitung bereits im Frühjahr.
Die Renaissance-Fassade der Alten Akademie in der Neuhauser Straße verfällt immer mehr. Der Putz an dem denkmalgeschützen Bau bröckelt. Wie geht es mit der Edelimmobilien in der Fußgängerzone weiter?
Seitdem ist in der Alten Akademie nicht viel passiert. Die Fassade des denkmalgeschützten Ensembles bröckelt unterdessen weiter vor sich hin. Der Putz ist an einigen Stellen bereits in größeren Flächen abgefallen. An einigen Stellen wurde Farbe darüber gepinselt. kein schöner Anblick. Vor allem weil gleich daneben die frisch renovierte St. Michaelskirche steht. Doch die Münchner müssen sich wohl noch eine Zeit mit dem Anblick abfinden.
Signa-Chef René Benko hat ein Vermögen mit Immobiliengheschäften gemacht. Er übernahm den Kaufhauskonzern Karstadt. Auch das Kaufhaus Oberpollinger gehört zum rund 5,5 Milliarden Euro schweren Immobilienvermögen der Unternehmensgruppe. Das benachbarte Karstadt Sporthaus hat sie inzwischen weiterverkauft.