Registratur: AZ bei der geheimen VIP-Eröffnung
Hier gibt's das Interview mit David Walker und Christian Reuter von der Registratur:
AZ: Servus David Walker, servus Christian Reuter, Sie sind beide Chefs der neuen R-Bar in der Müllerstraße. Am Eingang ist jetzt ein großes R für Registratur. Es gab bereits ein Soft-Opening. Die offizielle Eröffnung ist am Donnerstag, 20. Novemer. Wie geht's Ihnen kurz vor der Mega-Party?
David Walker: Die letzten Minuten sind aufregend. Ich bin erleichtert, und ich freue mich darauf, die Leute zu sehen, die ich sehr lange nicht gesehen habe. Als 2009 die Registratur schließen musste, war das für viele sehr schade. Es scheint, dass viele eine tiefe Bindung zur Registratur haben.
Christian Reuter: Für mich verwirklicht sich ein Traum. Bereits als die Registratur 2009 schließen mußte war mir klar, dass die Regi wieder kommen muß. Ich war Stammgast in dem Club. Wir fangen jetzt nicht von Null an. Beide sind wir Geschäftsführer der Bar, doch wir haben eine klare Aufgabenteilung. David ist für die Außenwirkung zuständig und die Bar ist sein Kunstwerk. Ich bin Unternehmer und bringe Erfahrung aus Business, Administration und Struktur mit, und ich gebe ihm Rückendeckung.
Was ist das Erfolgsgeheimnis der Registratur?
Christian Reuter: Die Registratur ist Davids Kunstwerk. Er packt überall mit an, selbst beim Bau der Theke. Das mag das Erfolgsgeheimnis sein. Am besten macht man einfach nur Dinge, die Spaß machen. Für mich ist es das erste Gastronomieprojekt. Ich komme aus der Werbebranche. Mich treibt es an, Leute zu unterhalten.
Was macht noch den Reiz der Registratur aus?
Christian Reuter: Die Leute kommen wegen der Registratur. Es ist eine Bar kein Club. Es kommen Künstler zum Auflegen, weil sie von der Idee überzeugt sind und sie über die Musik etwas erzählen wollen. Es geht nicht darum bei der Musik ein Set durchzuziehen, sondern man trägt die Leute auf einem Klangteppich durch eine musikalische Reise.
In dunkler Schrift prangen folgende Worte auf Eurer Bar: For a world outside to be present inside. Was hat es denn damit auf sich?
David Walker: Das ist ein Zitat eines Künstlers, in manchen Kreisen ist er als Alben Ray bekannt. Die Buchstaben schweben auf die andere Seite, es spiegelt sich. Wir wollen Passanten damit zum Nachdenken anregen. Wir bringen in unsere Bar einen komplett erdigen Farbton mit ein. Das schafft Geborgenheit und Ruhe. Im ersten Stock haben wir eine Ausstellungsfläche in der wir Kunst zeigen wollen. Es soll abwechselnde und visuell unterhaltsame Ausstellungen geben. Die ersten Werke sind von Studenten der Kunstakademie.
Was ist Ihre Zielgruppe?
David Walker: Unsere Zielgruppe ist ein erwachsenes, anspruchsvolles Publikum, das musikinteressiert ist. Unser Programm starten wir früher, als es in Clubs üblich ist, so dass selbst ein Familienvater kommen kann.
Wieviel hat denn der Umbau von Die Bank in eine neue Bar gekostet?
David Walker: Wir haben mehr investiert als wir vorgehabt hatten. Am 1.Juni diesen Jahres haben wir die Räumlichkeiten der Bar Die Bank nahtlos übernommen und fast sechs Monate komplett entkernt. Nichts mehr von Die Bank ist übriggeblieben. Christian Magnus Reuter: Wir konnten einfach nicht mehr aufhören.
Was haben Sie für Materialien verwendet?
David Walker: Viel massives Holz, achteinhalb Tonnen Brettsperrholz haben wir für die neue Bar eingebunden.
Was haben Sie noch Neues geplant?
David Walker: Zur Neujahrsparty wird es in der R-Bar im ersten Stock einen veganen Imbiß geben. Dann gibt es was zum Essen. Und wir haben sehr coole Drinks – „Normales“ und eine große Auswahl eigener Kreationen wie Regi Fashioned und Twisted Fizz.
Was war denn 2009 genau passiert?
David Walker: Die Stadtwerke wollten den Platz der Registratur anders verwenden. Eine Werbeagentur ist dort dann eingezogen. 2009 habe ich mich mehr oder weniger aus der Gastronomie verabschiedet. Ich gründete eine Firma mit veganen Lebensmitteln. Alles von der Registratur habe ich in einem Lager von 300 Quadratmeter Fläche untergebracht – und ich habe mir das dann immer wieder angeschaut.
Und dann?
David Walker: Im Mai diesen Jahres habe ich mich dann entschieden, alles zu verkaufen von Gläsern bis hin zu Beleuchtung. Drei Tage später ruft Christian mich an und sagt, dass wir vielleicht die Bar Die Bank in der Müllerstraße übernehmen können. Diese Option hatte sich per Zufall ergeben. Wir wollten was machen. Christian Magnus Reuter: David hat nicht lange nachgedacht und schnell entschieden: Machen!
Was genau ist anders in der Müllerstraße als in der früheren Regi?
David Walker: Es ist ein intimeres Konzept, der Lage entsprechend. Die Räumlichkeiten sind anders als vorher. 2003 hatte ich ein kleines Programmkino machen wollen – dann entwickelte sich die Registratur zu einem großen Club. Für die Müllerstraße haben wir eine Genehmigung für eine Zwischennutzung für dreieinhalb Jahre.
Was ist Ihr Credo für die Bar?
David Walker: 2007 hatte ich einen Relaunch für die Registratur gemacht und mein Credo war „live“: Was du hörst, gibt es nur einmal. Diesmal ist das Credo „Sei bewusst“. Es gibt kein blinkendes Licht, keine LED Lichter. Alle äußeren Einflüsse sind soweit es geht reduziert, so dass man bewußt Musik hört. In den meisten Clubs ist die Prime Time um 2 Uhr nachts. Dann spielt ein Headliner ein einzelnes Set. Wir ziehen das deutlich vor. Der Künstler kann spielen was er will. Bei uns fängt er frisch an und hat viel Zeit, eine Geschichte zu erzählen mittels der Musik.
Wir haben bewußt kein Leder für das Mobiliar verwendet. Es gibt ganz clever entwickelte Drinks ohne Sahne, aber mit tollen Alternativen wie beispielsweise Haselnußmilch. Unser Motto ist: Do good, feel good. Tu es bewußt.
Und wie sieht es mit der Thematik Müllerstraße aus?
Christian Reuter: Ich nehme am runden Tisch der Anwohner und Gewerbetreibenden der Müllerstraße teil und wir arbeiten mit der Stadt zusammen.
David Walker: Wir gehen sehr bewusst mit der Lage um.
Christian Magnus Reuter: Wir haben viel Geld investiert in die Modernisierung und den Lärmschutz, um Lärmbelästigung zu vermeiden zum Schutz der Nachbarn. Wir schaffen auf unserem Privatgelände einen Raucherbereich, so dass keine Gäste von uns in der Müllerstraße vorm Eingang stehen müssen.
Schon sehr gespannt auf die offizielle Eröffnung?
David Walker: Fürs offizielle Eröffnungswochenende vom 21./22./23. November sind wir gut vorbereitet. Am Anfang haben wir mehr Silencer und Türsteher damit wir auf den Ansturm vorbereitet sind.
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