Regel statt Ausnahme: Sendling soll zum Tempo-30-Viertel werden

Der BA Sendling will in einem Pilotprojekt im ganzen Viertel Tempo 30 einführen. Zuletzt hatte solch ein Vorschlag für ganz München für heftigen Streit in der Rathaus-Koalition geführt.
von  Lukas Schauer
Rund um den Harras in Sendling könnte bald Tempo 30 gelten, wenn es nach SPD und Grünen geht.
Rund um den Harras in Sendling könnte bald Tempo 30 gelten, wenn es nach SPD und Grünen geht. © Daniel von Loeper

Sendling - Der Bezirksausschuss (BA) Sendling hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, im Viertel ein Pilotprojekt für flächendeckendes Tempo 30 einzurichten. Mit Ausnahmen lediglich auf dem Mittleren Ring und Teilen der Schäftlarn- und Plinganserstraße.

BA-Chef Markus Lutz (SPD) erklärt gegenüber der AZ: " Warum das Ganze nicht einmal auf lokaler Ebene ausprobieren? Im Berufsverkehr wird eh kaum schneller gefahren, eine höhere Sicherheit für Passanten ist so auch gegeben". Die Auswirkungen einer Regelgeschwindigkeit von Tempo 30 wie etwa auf Verkehrssicherheit, Verkehrsfluss, Verkehrslärm oder Luftqualität und Klima sollen evaluiert werden, heißt es in dem Antrag. "Die daraus gewonnenen Erfahrungen sollen bei zukünftigen Maßnahmen zur Verkehrssteuerung Anwendung finden."

Sendling: Grüne und SPD wollen Tempo 30 einführen

Initiiert haben den Antrag sowohl die Grünen als auch die SPD. Gemeinsam also, das ist ein Unterschied zum Vorschlag der Grünen Anfang des Jahres, Tempo 30 in ganz München zur Regel zu machen. Der Vorstoß hatte die Rathaus-Koalition in einen heftigen Streit verwickelt. Die SPD lehnte die Idee ab und sprach von "purem Autohass". In Sendling hingegen scheinen sich Grüne und SPD diesbezüglich einig zu sein. Lutz: "Wir fordern als SPD schon lange Tempo 30 in Sendling, daher haben wir den Vorschlag der Grünen mitgetragen."

Da im Stadtbezirk eh schon an vielen Stellen Tempo 30 gelte, könne man die Kleinteiligkeit nun vereinheitlichen und so auch Schilderwuchs beseitigen, finden die Stadtteilpolitiker. Ein Gewinn für die Verkehrssicherheit sei es allemal, findet Lutz. Der Antrag geht nun ans neue Mobilitätsreferat, dort wird dann geprüft, ob das Pilotprojekt wirklich umsetzbar ist.

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