Refugium für die Wechselkröte

Im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme errichtet der Bauträger Aurelis spezielle Laichgewässer für die gefährdete Wechselkröte - für eine mittlere sechsstellige Summe.
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Wegen einer Wechselkröten-Population (hier ein balzendes Männchen) wird eine Ausgleichfläche gebaut.
Wikipedia/Christian Fischer Wegen einer Wechselkröten-Population (hier ein balzendes Männchen) wird eine Ausgleichfläche gebaut.

Aubing - Die Aurelis Real Estate beginnt jetzt in Ludwigsfeld mit dem ersten Bauabschnitt für zwei ganz spezielle Tümpel. Die sollen der gefährdeten Wechselkröte schon bald eine neue Heimat bieten.

Das Bauprojekt, das in Kooperation mit der Stadt München und der Regierung von Oberbayern realisiert wird, ist Teil der Ausgleichsmaßnahmen für die Entwicklung des Oertelplatzes in Allach.

Auf rund 7000 Quadratmetern entstehen in der Nähe von Ludwigsfeld zwei flache, mit Ton abgedichtete Kleingewässer, die ab Frühjahr 2014 den Fortbestand der seltenen Tierart sichern sollen.

„Die Investitionskosten dafür belaufen sich auf einen mittleren sechsstelligen Betrag“, so Lars Greter, Projektleiter der Aurelis.

Nötig geworden war diese Baumaßnahme nach Auffassung der Behörden, nachdem vor drei Jahren festgestellt wurde, dass sich auf der Brachfläche am Oertelplatz überraschend eine Krötenpopulation angesiedelt hatte.

Die Wechselkröten, die innerhalb von Stadtgebieten normalerweise nicht vorkommen, hatten temporär unter Wasser stehende Senken auf den brach liegenden Asphaltflächen für die Laichablage genutzt.

Die seltene Krötenart steht in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf der roten Liste. Um die Population trotz des geplanten Bauvorhabens am Oertelplatz (er soll ab 2014 zu einem attraktiven Quartierszentrum umgestaltet werden) zu erhalten, startete 2010 ein groß angelegtes Rettungsprogramm.

Da unmittelbar angrenzende Ausweichflächen nicht gegeben waren, wurde in den Magerrasenflächen nördlich der Angerlohe ein provisorisches Ersatzgewässer geschaffen, in das die Kaulquappen und jungen Hüpferlinge im Sommer 2011, 2012 und 2013 erfolgreich umgesiedelt wurden.

Damit wurde sichergestellt, dass der „Gen-Pool“ der Krötenpopulation erhalten bleibt. Um den Kröten nun auch langfristig ein neues Zuhause zu geben, beauftragte die Aurelis eine Spezialfirma mit der Errichtung der Tümpel und der fachgerechten Umsiedlung der Kröten.

Die Experten begannen am Dienstag mit dem ersten Bauabschnitt für die Ausgleichsflächen im Ludwigsfeld. Der zweite Bauabschnitt soll voraussichtlich im März 2014 realisiert werden.

„Wir planen, das Gesamtprojekt pünktlich zur Laichablage fertig zu stellen, und sind schon gespannt, wie die neuen Laichgewässer von den Wechselkröten angenommen werden“ so Matthias Schwahn, Geschäftsführer des projektleitenden Büros Ohnes & Schwahn GmbH.

Die kompletten Kosten für den Erwerb des Grundstücks, die Errichtung der Gewässer und alle Maßnahmen zum Erhalt und zur Umsiedlung der Wechselkröte von München-Allach nach München-Ludwigsfeld trägt die Aurelis.

 

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