Rechtspopulist vertritt Stadt-Klinikum

Der Berliner Rechtsanwalt Falk Rodig ist Mitglied der Partei „Die Freiheit“. Als die Stadttochter davon erfährt, beendet sie die Zusammenarbeit. Warum, was der Anwalt sagt.
Thomas Gautier |
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Das Städtische Klinikum in Bogenhausen - hier wurden immer wieder Autos abgeschleppt. Der Anwalt Falk Rodig (kleines Bild) verteidigte das Krankenhaus gegen Kläger.
az Das Städtische Klinikum in Bogenhausen - hier wurden immer wieder Autos abgeschleppt. Der Anwalt Falk Rodig (kleines Bild) verteidigte das Krankenhaus gegen Kläger.

München - Vor kurzem vertrat Falk Rodig das Städtische Klinikum München (StKM) vorm Amtsgericht – jetzt hat das StKM die Zusammenarbeit mit dem Anwalt beendet.

Der Grund: Er ist Mitglied der Partei „Die Freiheit“. Die wurde gerade vom Bayerischen Innenministerium als verfassungsfeindlich eingestuft. Die Leiterin der städtischen Fachstelle gegen Rechtsextremismus, Miriam Heigl, bezeichnete die „Freiheit“ in der AZ vor kurzem als islamfeindliche Partei, die Grundrechte wie Religionsfreiheit, Menschenwürde und den Gleichheitssatz verletze.

Fakt ist: Rodig stand 2011 auf der Liste der „Freiheit“ für die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus – auf Platz 27. Und noch immer in der Partei, wie er auf AZ-Nachfrage versichert.

Ein Rechtspopulist vertritt das Stadtklinikum? Ja – zweimal sogar. Vor dem Klinikum Bogenhausen wurden schon öfters Besucherautos abgeschleppt. Wer seinen Wagen zurückhaben wollte, musste der Abschleppfirma 297,50 Euro zahlen. Dagegen klagten einige. Im Juni 2012 verteidigte Rodig das Klinikum und die Abschleppfirma in einem Fall – genau wie vergangenen Mittwoch (AZ berichtete).

Das Klinikum habe von seinem Engagement für „Die Freiheit“ erst gestern durch Presseanfragen erfahren, so Klinikum-Sprecher Matthias Winter. Rodig sei ihnen empfohlen worden.
Der sagt zur AZ: „Ich kann mich noch an die DDR erinnern. Da war’s genau so. Ich stehe zu meiner Überzeugung.“

Hätte man früher Bescheid gewusst, „wäre der Rechtsanwalt nicht mit einem Mandat beauftragt worden“, sagt Winter. Der Anwalt werde ab jetzt „für uns nicht mehr tätig sein“, so der Sprecher. „Wir wollen eine Duftmarke setzen.“

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