Razzia bei Exhibitionist: Polizei findet Spezial-Hose

Die Polizei hat einen 44-jährigen Polen festgenommen, der wegen wiederholter exhibitionistischer Handlungen, des versuchten sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen sowie Beleidigung im Bereich der Münchner S-Bahn tatverdächtig ist. Die Staatsanwaltschaft spricht von "unzähligen Fällen", bei der Hausdurchsuchung wurde belastendes Material gefunden.
Pasing - Razzia in Pasing am Mittwochmorgen! Die Münchner Polizei hat einen 44-jährigen Polen in seiner Wohnung festgenommen, der dringend tatverdächtig ist, seit Anfang Mai im Bereich der Münchner S-Bahn mehrfach exhibitionistische Handlungen vorgenommen zu haben. Aufgeflogen ist der Mann, weil er einer 14-Jährigen Geld für Oralsex bot.
Der gelernte Maurer ist bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, doch erst durch einen internen Hinweis eines Polizisten konnte zu den verschiedenen Taten nun der 44-Jährige als Täter identifiziert werden. Denn der Mann ist sowohl Bundes- wie Landespolizei bekannt, dank des Hinweises konnten nun die Ermittlungen zusammengeführt werden.
In der S-Bahn Penis rausgeholt
Die Ermittlungen gelangten ins Rollen, als am 4. Mai eine 19-jährige Starnbergerin zusammen mit ihrer 20-jährigen Freundin gegen 22:25 Uhr in Pasing in eine S6 Richtung Tutzing stieg. Neben der 20-Jährigen nahm ein beiden Frauen unbekannter Mann Platz.
Er nahm sofort Blickkontakt zu der 19-Jährigen auf und fing an, unter der Jacke und dem Rucksack auf seinem Schoß an seinem Geschlechtsteil zu manipulieren. Die 19-Jährige sprang auf und nahm ihre Freundin mit zu einem anderen Platz.
Kurz darauf verließ der Mann ich Lochham die S-Bahn. Die beiden Freundinnen erstatteten sofort Anzeige bei der Polizei, diese konnte die betreffenden Videoaufzeichungen sichern. Aus der selben S-Bahn war ebenfalls in Lochham eine 14-Jährige ausgestiegen.
Unbekannter bietet Mädchen (14) Geld für Oralsex
Als sie durch die Bahnsteigunterführung zu ihrem Fahrrad ging, sprach sie ein Mann an. Erst fragte er nach dem Weg nach Pasing, dann bot er ihr plötzlich Geld für Oralsex. Die 14-Jährige lief weg, verständigte aber ebenfalls direkt die Polizei. Eine Streife der Bundespolizei konnte die 14-Jährige noch am Bahnhof befragen.
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Eine sofort eingeleitete Fahndung nach dem Unbekannten verlief allerdings ergebnislos. Aufgrund der Personenbeschreibung der 14-Jährigen sowie der Kenntnis des vorherigen Vorfalles in der S-Bahn war für die Beamten sofort der Zusammenhang beider Taten ersichtlich.
Die Videoaufnahmen aus der S-Bahn bewiesen außerdem, dass der Mann, der in der S-Bahn die beiden Freundinnen belästigt hatte, der Beschreibung der 14-Jährigen entsprach. Da die Identität aber nach wie vor nicht bekannt war, wurden mittels der Videobilder polizeiinterne Fahndungsflyer erstellt und an Polizeidienststellen verteilt.
Dank Hinweis konnten die Taten zusammengeführt werden
Am 15.Mai schließlich meldete sich ein Beamter des Kriminaldauerdienstes des Polizeipräsidiums München bei der Bundespolizei. Er teilte mit, dass Kollegen aus Pasing am Tag zuvor einen Exhibitionisten erkennungsdienstlich behandelt haben.
Dieser war nach exhibitionistischen Vorfällen in einer S4 und in einer Straßenbahn vorläufig festgenommen worden. Weitere Abgleiche vorhandener Lichtbilder ließen dann keinen Zweifel, dass es sich in allen vier Fällen um denselben, dringend tatverdächtigen Polen handelte.
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Die Staatsanwaltschaft München I erließ Untersuchungshaftbefehl.
In der Wohnung finden die Beamten "belastendes Material"
Das Amtsgericht München erließ am 20. Mai einen Durchsuchungsbeschluss. Gleichzeitig wurde auch ein Haftbefehl erlassen, da man fürchtete, dass der Beschuldigte sich dem Strafverfahren durch Flucht entziehen könnte.
Bei der Hausdurchsuchung reagierte der Mann zunächst verdutzt, und versuchte die Polizisten davon zu überzeugen, dass sie dem falschen auf den Fersen seien. Doch dann wurden in der Wohnung zahlreiche Datenträger, die laut Bundespolizei "als Beweismittel im Strafverfahren von Bedeutung" sein könnten.
Außerdem hatte der Exhibitionist eine regelrechte Spezialausrüstung. Die Beamten stellten unter anderem eine Hose sicher, die so präpariert war, dass er sein bestes Stück schnell hervorholen und auch wieder verschinden lassen konnte.
Der dringend Tatverdächtige wird im Laufe des Mittwochs dem Hafrichter vorgeführt. Im Falle einer Verurteilung hat der 44-Jährige mit einer empfindlichen Freiheitsstrafe zu rechnen, die nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden kann.