Raubüberfall in Ramersdorf: Räuber drängt Rentner in dessen Wohnung

Ein Räuber attackiert in Ramersdorf einen Rentner mit Faustschlägen. Ein Komplize durchsucht derweil die Wohnung systemtisch. Das Opfer muss hinterher ins Krankenhaus.
von  Ralph Hub
Ein Dieb versucht, einzubrechen. (Symbolbild)
Ein Dieb versucht, einzubrechen. (Symbolbild) © imago/Jochen Tack

Ramersdorf - Der Rentner aus Ramersdorf hatte am Samstagabend einen Nachbarn zu Besuch erwartet. Deshalb ist er arglos, als es kurz nach 19 Uhr klingelt. Die Tür hat keinen Spion, deshalb sieht der 78-Jährige nicht, dass zwei fremde Männer im Treppenhaus des Wohnblocks in der Ottobrunner Straße lauern.

Der eine Täter schlägt sofort mit der Faust zu und trifft das Opfer im Gesicht. "Er drängte den Rentner gewaltsam zurück in die Wohnung", sagt Polizeisprecher Florian Hirschauer.

Der 78-Jährige taumelt zurück. Verzweifelt versucht er, sich gegen den Angreifer zu wehren. Doch der etwa 30 Jahre alte Mann ist ihm kräftemäßig weit überlegen. Die Gegenwehr des Opfers scheint die Wut des Fremden nur noch mehr anzustacheln. Immer wieder schlägt er zu.

Erst als das Opfer sich nicht mehr bewegt, lässt einer der Räuber von ihm ab

Über das Gesicht des 78-Jährigen läuft Blut. Seine Nase ist mehrfach gebrochen, zudem blutet er aus einer Platzwunde am Kopf. Der Rentner geht zu Boden. Der Angreifer setzt sich auf dessen Oberkörper, so dass sich das Opfer kaum mehr bewegen kann.

Unterdessen dringt der zweite Täter in die Wohnung ein. Er fängt an, die Zimmer systematisch zu durchwühlen.

Als der Schläger merkt, dass sich der Rentner nicht mehr wehrt, lässt er von ihm ab.

Die beiden Männer raffen einige Wertsachen zusammen. Mit ihrer Beute rennen sie aus der Wohnung, raus auf die Ottobrunner Straße und verschwinden unerkannt. Noch unter Schock kann sich der 78-Jährige auf die Beine rappeln. Er humpelt rüber zu einem seiner Nachbarn. Von dort aus werden Polizei und Rettungsdienst verständigt. Der 78-Jährige kommt ins Krankenhaus. Wegen der zerschmetterten Nase muss er stationär behandelt werden.

Großfahndung der Polizei bleibt erfolglos

Zeitgleich läuft eine Großfahndung der Polizei. Doch die Täter entkommen. Was sie genau gestohlen haben, ist noch nicht bekannt.

Der Mann, der zugeschlagen hat, ist etwa 1,80 Meter groß, hat ein rundes Gesicht und mittelbraune, kurz rasierte Haare. Bekleidet war er mit Jeans und einer blauen Jacke. Hinweise an die Polizei unter der Telefonnummer 089 29100.

Brutale Überfälle an der Wohnungstür sind in München die Ausnahme. Im März 2016 ist eine 86-Jährige aus Ottobrunn von einem 23-Jährigen an der Tür überrumpelt und übel zugerichtet worden. Er misshandelte die Rentnerin schwer und ließ sie hilflos zurück. Am Donnerstag beginnt der Prozess vor dem Landgericht. Andreas C. muss sich wegen versuchten Raubmordes verantworten.

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