Ramersdorf-Perlach: Betrunkener (21) überfällt 47-Jährige auf dem Heimweg

Ein 21-jähriger Mann hat eine 47 Jahre alte Frau auf ihrem Nachhauseweg angegriffen. Drei junge Münchner konnten einschreiten – und so vermutlich Schlimmeres verhindern.
von  AZ
V.l.n.r.: Erhan (20), Nilay (19) und Aleks (19) retteten eine 47-Jährige vor einem betrunkenen 21-Jährigen.
V.l.n.r.: Erhan (20), Nilay (19) und Aleks (19) retteten eine 47-Jährige vor einem betrunkenen 21-Jährigen. © Ali Vahid Roodsari

Neuperlach - Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Das waren drei junge Münchner am 3. Oktober an der U-Bahn Quiddestraße. Gegen 22 Uhr war eine 47-jährige Frau gerade auf dem Heimweg, als sie von einem 21-jährigen Münchner plötzlich an den Haaren nach hinten gezogen wurde. Dazu drückte ihr der Mann eine Hand auf Mund und Nase.

Die Münchnerin biss dem Täter in die Hand und konnte daraufhin um Hilfe schreien. Doch der 21-Jährige ließ nicht von der Frau ab – er umklammerte sie und drückte die 47-Jährige auf den Boden.

Drei Schüler zeigen Zivilcourage

Glücklicherweise waren drei junge Münchner in der Nähe, die die Schreie der Frau hörten und einschritten. Nilay (19), Aleks (19) und Erhan (20) waren auf dem Heimweg von der Wiesn, als sie das Szenario beobachteten: "Wir dachten zuerst, das wäre ein Pärchen, das rumalbert", sagte Erhan. Doch als der Mann die Frau zu Boden drückte, reagierten die drei: "Da überlegt man nicht lange", sagte Aleks.

Während er und Erhan den 21-Jährigen festsetzten, kümmerte sich Nilay um die Frau: "Sie war ganz hysterisch", sagt sie. "Ich hätte selbst fast geweint. Wie kann ein Mensch so etwas tun?" Der Angreifer wollte nichts von einer Schuld wissen. Laut den Rettern wiederholte er die Worte "Wie bitte", "Hab’ gar nichts gemacht" und "Lasst mich".

Die jungen Münchner konnten den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Laut den Beamten stand der 21-Jährige "erheblich unter Alkoholeinfluss", bei der Festnahme hatte er seinen Hosenschlitz offen. Eigenen Angaben der 47-Jährigen zufolge kam es jedoch nicht zu sexuellen Handlungen. Inwieweit hier allerdings doch ein Sexualdelikt vorliegt, müssen nun die Ermittler klären.

Durch den Sturz erlitt die Frau Prellungen und Verletzungen an der Nase sowie einen Schock. Der Rettungsdienst versorgte sie vor Ort. Die drei Retter zeigten Zivilcourage – und konnten so möglicherweise Schlimmeres verhindern. Sie sind sehr froh darüber, dass sie vor Ort waren: "Wäre etwas passiert, wäre die Frau für ihr Leben bestraft gewesen", sagte Erhan.

Lesen Sie auch: Streit unter 16-Jährigen eskaliert - S-Bahn beschädigt

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.