Ramersdorf: Antisemitische Äußerungen in Bus – Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung

Über die Russische Föderation soll der 51-Jährige sympathisierende Aussagen von sich gegeben haben. Zwischen mehreren Fahrgästen ist daraufhin ein Streit entstanden.
AZ/dpa |
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In einem Linienbus soll der Mann die Äußerungen gemacht haben. (Archivbild)
In einem Linienbus soll der Mann die Äußerungen gemacht haben. (Archivbild) © imago/Alexander Pohl

Ramersdorf - Die Polizei ermittelt gegen einen 51-Jährigen wegen antisemitischer Äußerungen in einem Münchner Linienbus.

Ramersdorf: Streit zwischen Fahrgästen

Wie die Polizei am Donnerstag berichtete, soll es bereits am Sonntagabend in dem Bus der Linie 55 wegen der Äußerungen des Mannes zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Der 51-Jährige soll auch sympathisierende Aussagen über die Russische Föderation von sich gegeben haben.

Andere Fahrgäste sollen den Mann dann aufgefordert haben, den Bus zu verlassen. Es sei ein Streit zwischen mehreren Personen entstanden, teilte die Polizei mit.

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Unbeteiligte 75-Jährige stürzt

In der Folge habe der Fahrer den Bus angehalten. Als dann einige Fahrgäste ausstiegen, sei eine unbeteiligte 75 Jahre alte Frau gestürzt. Laut Polizei verletzte sie sich, anschließend kam sie ins Krankenhaus.

Gegen den 51-Jährigen ermittelt nun der Staatsschutz der Kripo wegen Volksverhetzung.

Anzahl antisemitischer Taten steigt stark an

Nach Ansicht von Bayerns Antisemitismus-Landesbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) zeigt das Geschehen in dem Linienbus, dass viele Bürger mittlerweile sehr sensibel auf Antisemitismus reagierten. "Das ist ein sehr gutes Zeichen und zeugt von einer aktiven Zivilgesellschaft und einem vorbildhaften Bürgersinn."

Dies dokumentiere auch ein Vorfall in Markt Schwaben (Lkr. Ebersberg), wo Bürger wegen antisemitischer Schreiben die Polizei eingeschaltet hätten, meinte Spaenle. Laut der "Süddeutschen Zeitung" sind dort am vergangenen Wochenende Hetz-Flugblätter in Briefkästen verteilt worden.

Die Kriminalpolizei und die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) hatte zuletzt über stark steigende Zahlen antisemitischer Taten berichtet, oftmals im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Spaenle sieht nun durch die jüngsten Vorfälle auch eine wachsende Solidarität mit Jüdinnen und Juden.

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15 Kommentare
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  • Boandlkramer am 06.05.2022 10:37 Uhr / Bewertung:

    Leider geht aus dem etwas dünn geratenem Artikel nicht hervor, worin genau denn die angenommene antisemitische Behauptung oder Handlung bestanden haben soll. Und eine Anfrage dazu mit Bitte um Aufklärung wurde als Verstoß gegen die Hausordnung zensiert.

    Mit dem Begriff „Antisemitismus“ wird in Deutschland so großzügig umgegangen, dass inzwischen fast jede systemkritische Äußerung darunter subsumiert wird. Daher halte ich eine etwas präzisere Berichterstattung für notwendig.

  • Witwe Bolte am 06.05.2022 14:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Boandlkramer

    In der SZ steht heute dazu:
    ............."sei es in dem Bus zu einer Auseinandersetzung gekommen, weil der Mann lautstark dazu aufgefordert habe, nicht bei Juden einzukaufen....."

  • Der wahre tscharlie am 05.05.2022 21:25 Uhr / Bewertung:

    Sehr gut, dass andere Fahrgäste eingeschritten sind und den Mann zum Verlassen des Busses aufgefordert haben.
    90% der Bundesbürger sagen, Deutschland hat ein Rassismus-Problem.
    Ich bin der Meinung, das existiert schon seit Jahren.

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