Quartier auf altem Mahag-Gelände: "Ein Geschenk für München"
Ludwigsvorstadt – Meatpacking District nennen die Bauherren Brecht-Bergen das ehemalige Brauereiquartier hinter dem Hauptbahnhof. Vorbild ist ein hipper New Yorker Bezirk, der früher bekannt war für seine Mischung aus Fleischfabriken, Nachtclubs und Prostitution. Heute arbeiten Kreative wie Designer in den Industriehallen. Mit dem Umbau des Hauptbahnhofs – da sind sich die Bauherren sicher – wird sich das Bahnhofsviertel zum szenigen Quartier wandeln.
Hotel, Restaurant, Dachterrasse
Das Projekt "Karl" auf dem ehemaligen Mahag-Gelände in der Karlstraße, Ecke Denisstraße soll zu diesem Wandel einen wesentlichen Teil beitragen. Auf dem 7500 Quadratmeter großen Areal sollen Gewerberäume, ein Hotel und Aufenthaltsflächen für die Münchner entstehen. Der begrünte Innenhof mit Bäumen ist offen für Besucher und wird von den Landschaftsarchitekten Enea gestaltet. Zudem soll es ein Restaurant und eine Bar mit Dachterrasse geben. Die Bauherren sprechen von "einem Geschenk für München".
Das ehemalige Mahag-Gelände wird plattgemacht. Foto: AZ-Archiv
Der Londoner Stararchitekt David Chipperfield, der auch das Haus der Kunst renoviert, plant das Projekt. Der Entwurf sieht einen von vier Seiten sichtbaren, kubischen Bau vor, der sich auf die Industriebauten des Viertels bezieht. Dreigeschossig aus Betonfertigteilen mit Natursteinzuschlägen gebaut, wird’s zum Innenhof hin auch Balkone geben. Insgesamt 30.000 Quadratmeter Bruttofläche wird das Gebäude haben. Bereits 2020 soll es fertiggestellt sein. Neun Jahre später soll dann der neue Hauptbahnhof fertig sein – und das Viertel modern und hip sein.
David Chipperfield. Foto: © Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects
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