Psst! 270 leise Wohnungen am lauten Frankfurter Ring

Die Gewofag baut auf dem alten Domagk-Gelände rund 270 geförderte Wohnungen. Warum der Schallschutz bei dem Bauprojekt eine entscheidende Rolle spielt.
von  Anne Kostrzewa
Gemeinsam beim Richtfest: Architektin Hilde Léon (Architeturbüro Léon Wolhage Wernik Berlin), OB Christian Ude, Gewofag-Prokurist Sigismund Mühlbauer und Dipl.-Ing. Erwin Böckeler (v.l.).
Gemeinsam beim Richtfest: Architektin Hilde Léon (Architeturbüro Léon Wolhage Wernik Berlin), OB Christian Ude, Gewofag-Prokurist Sigismund Mühlbauer und Dipl.-Ing. Erwin Böckeler (v.l.). © Petra Schramek

Und günstig sind sie auch noch: Die Gewofag baut auf dem alten Domagk-Gelände rund 270 geförderte Wohnungen. Warum der Schallschutz bei dem Bauprojekt eine entscheidende Rolle spielt.

Freimann - Auf dem Areal der ehemaligen Funkkaserne entsteht nicht nur Wohnraum. Es soll eine innerstädtische Oase werden, abgeschirmt vom Großstadtlärm am Frankfurter Ring.

Kein leichtes Unterfangen, liegt der doch direkt hinter der Grundstücksgrenze.

Dennoch will die Gewofag, die hier bis Ende des Jahres rund 270 Wohnungen fertigstellt, den Straßenlärm aussperren. Und zwar komplett.

Realisiert werden die leisen Wohnungen durch drei architektonische Kniffe:

  • Zum Frankfurter Ring hin bekommen alle Häuser doppelglasige Schallschutzfenster.
  • Hinter der Häuserfront zur Straße liegen nur Treppenhäuser und Flure – alle Wohnräume öffnen sich zum Innenhof oder zur Seitenfassade.
  • Die Häuser entlang des Frankfurter Rings werden durch 14 Meter hohe Schallschutzmauern miteinander verbunden und damit als Ganzes von der Straße abgeschirmt.

Und tatsächlich: Bereits im Rohbau, der am Donnerstagmittag Richtfest feierte, ist vom Frankfurter Ring absolut nichts zu hören.

Auch in den Innenhöfen hört man allenfalls ein leises Rauschen. Sind hier erst alle geplanten Grünflächen bepflanzt und Spielgeräte installiert, wird das Leben in der Wohnanlage wohl auch das Rauschen schlucken.

Noch-OB Christian Ude lobte am Rande des Richtfests die Anstrengungen der Architekten, den Straßenlärm aus der Anlage fern zu halten: „Das ganze Wohngebiet ist geschützt. Hier wohnt man ganz klar zum Park hin“, sagte Ude.

Das Bauprojekt an der Funkkaserne sei ein „ganz wichtiger Meilenstein“ für die Stadtentwicklung. „Das wenige innerstädtische Potential für Neubauten, das wir in München noch haben, sind die Kasernenareale, die in Wohngebiete umgewandelt werden“, so Ude.„Die liegen alle in guten Lagen, aber natürlich auch an großen Straßen."

Eine Lärmschutzbebauung, wie sie nun am Domagkpark entsteht, sei für neue Münchner Wohngebiete deshalb unabdingbar.

Insgesamt sollen auf dem Areal der Funkkaserne bis 2017 rund 1600 Wohnungen gebaut werden. Die ersten sind zum Jahreswechsel bezugsfertig.

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