Promi-Dreh: Neue Bleibe für die Gerti

 Münchner Künstler suchen eine neue Bleibe für Gertis „Fraunhofer Schoppenstube“. Otti Fischer, Udo Wachtveitl, Marcus Rosenmüller und OB Ude haben sich deshalb vor die Kamera gestellt
von  J. Lenders, D. von Loeper
hinterm Tresen in der Fraunhofer Schoppenstube.
hinterm Tresen in der Fraunhofer Schoppenstube. © Daniel von Loeper

Münchner Künstler suchen eine neue Bleibe für Gertis „Fraunhofer Schoppenstube“. Otti Fischer, Udo Wachtveitl, Marcus Rosenmüller und OB Ude haben sich deshalb vor die Kamera gestellt

München - Kleines Budget, hohe Promi-Dichte: Am Samstag ist die Fraunhofer Schoppenstube zum Drehort geworden. Zwölf Stunden lang haben Unterstützer der Wirtin Gerti Guhl an einem Video gewerkelt, mit dessen Hilfe ein neues Lokal für die 65-Jährige gefunden werden soll. Investiert wurden: 600 Euro und ganz viel Herzblut. Spätestens in einer Woche soll das Ergebnis auf Youtube zu sehen sein.

Ende Juni muss die Gerti raus aus ihren angestammten Räumen – nach 40 Jahren. Dass die Schoppenstube auch danach noch weiter existiert, dafür machen sich in dem kurzen Film namhafte Künstler stark. Darunter auch Schauspieler Ottfried Fischer, Regisseur Marcus Rosenmüller, „Tatort“-Kommissar Udo Wachtveitl, Moderator Gerhard Schmitt-Thiel – und Oberbürgermeister und Nebenberufs-Kabarettist Christian Ude.

Die Künstlergruppe „Schicksalscombo“ um Regisseurin Kathrin Anna Stahl hatte extra den Text eines Operetten-Stücks umgedichtet. Jeder Promi sollte ein Satzl singen – oder zumindest sprechen. Den Anfang macht am Samstagabend der „Rosi“, für den die Rolle vor der Kamera ungewohnt ist. So klingt er fast hochdeutsch, als er die Strophe beginnt mit: „Für viele ein Ort voller Herzlichkeit.“ Weiter im Text geht’s übrigens so: „Man singt und man lacht voller Seeligkeit.“ Schick renoviert gebe es halt mehr Geld für das Haus. „Kultur ist nichts wert – und fliegt raus.“

Als OB Ude seinen kurzen Text aufsagen soll, fragt er zurück: „Mehr nicht?“ Als Politiker ist man eben längere Reden gewöhnt. Später sagt er zur AZ, der Dreh habe ihm Spaß gemacht: „Wir brauchen nur Räume in einem Erdgeschoss in der Umgebung. Das muss doch möglich sein, denke ich.“

Auch Otti Fischer fände es „jammerschade“, wenn es die Schoppenstube nicht mehr gäbe. Und Marcus Rosenmüller charakterisiert die Gerti genau so, wie sie ihre Besucher kennen und verehren: „Gerti ist ein feuriges Unikat nach außen und hat doch einen ganz weichen Kern.“ Es sei wunderbar, dass sich so viele für sie und ihr Lokal einsetzen.

Jetzt muss das Video nur noch Erfolg haben – und der Gerti eine neue Bleibe bescheren. Mit-Organisatorin Amelie Magdeburg ist nach dem Dreh auf jeden Fall zufrieden: „Wir glauben, es ist gut geworden!“

Und was sagt die Gerti selbst zu all dem? „Ich bin sehr, sehr geehrt. Danke!“ Sie hat die Zuversicht noch nicht verloren: „Des kriang ma scho hi!“

 

 

 

 

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