Projekt Paketposthalle: Münchner sollen bei Bürgergutachten mitreden

Ähnlich wie schon bei der Debatte um das Kunstareal Maxvorstadt bindet die Stadt repräsentativ ausgewählte Bürger in das Projekt Paketposthalle mit ein.
von  AZ
Auch die Nutzung der Freiflächen oder der Erdgeschossbereiche könnten mögliche Diskussionsthemen sein.
Auch die Nutzung der Freiflächen oder der Erdgeschossbereiche könnten mögliche Diskussionsthemen sein. © Visualisierung Herzog & de Meuron

Neuhausen - Das Projekt an der Wilhelm-Hale-Straße wird bereits leidenschaftlich diskutiert seit der Masterplan 2019 vorgestellt wurde. Jetzt können und sollen sich auch die Münchner bei der Neuplanung für das Areal rund um die Paketposthalle nahe der Friedenheimer Brücke mit Vorschlägen einbringen.

Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke: Bürger diskutieren die Pläne

Die Vollversammlung des Münchner Stadtrats stimmt nämlich dem Vorschlag von Stadtbaurätin Elisabeth Merk zu, ein Bürgergutachten zu organisieren: Daher können nun repräsentativ ausgewählte Bürger die Pläne diskutieren.

"Das neue Quartier soll mit einer möglichst breiten Beteiligung der Münchnerinnen und Münchner entwickelt werden. Hier wird ein vielfach genutzter Stadtbaustein entstehen, der einen spannenden, städtebaulichen Akzent setzt", sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Bürgergutachten: Auswahl der Teilnehmer per Zufallsverfahren

Bei einem Bürgergutachten debattieren die Teilnehmer in Arbeitsgruppen mehrere Tage lang über die Ideen des vorliegenden Masterplans. Sie müssen mindestens 14 Jahre alt sein und werden repräsentativ aus dem Melderegister ausgewählt.

Der Lageplan  des Areals rund um die Paketposthalle.
Der Lageplan des Areals rund um die Paketposthalle. © Visualisierung Herzog & de Meuron

Das Zufallsverfahren gewährleistet, dass alle die gleichen Chancen haben und ein breites Spektrum unterschiedlicher Menschen mitredet. Das Ganze wird von Mitarbeitern eines externen Büros moderiert.

Merk: "Das Areal rund um die Paketposthalle bietet großes Potenzial"

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden veröffentlicht und fließen in die weiteren Planungen ein. Für Anwohner und Interessenverbände gibt es zusätzlich eigene Veranstaltungen - denkbar sind ein Runder Tisch oder eine Einwohnerversammlung.

Stadtbaurätin Merk: "Das Areal rund um die Paketposthalle bietet großes Potenzial – für bezahlbaren Wohnraum und Kultur durch Umnutzung der denkmalgeschützten Halle. Mit dem Bürgergutachten möchten wir gewährleisten, dass alle Vorschläge und Kritikpunkte zur Entwicklung des neuen Quartiers offen diskutiert werden können."

Die bisherige Planung sieht einen Stadtteiltreffpunkt und Kultur in der denkmalgeschützten Halle vor, die von 1965 bis 1969 aus Betonfertigteilen errichtet wurde und mit einer Spannweite von fast 147 Meter damals die weltweit größte ihrer Art war. Die beeindruckende Konstruktion soll das Herzstück des neuen Quartiers werden.

Ausschreibung: Entscheidung fällt voraussichtlich im März

In unmittelbarer Nähe sollen mehrere Wohn- und Geschäftshäuser sowie zwei Hochhaustürme entstehen, in denen neben Gewerbe vor allem Wohnungen vorgesehen sind.  Wer den Zuschlag bei der Ausschreibung erhält, soll voraussichtlich im März feststehen. Die Info-Veranstaltungen und die Treffen der Planungsgruppen sind im Laufe des Jahres geplant. Alle Angebote müssen den aktuell gültigen Corona-Schutz gewährleisten, notfalls also auch digital stattfinden können. Dies wird von vornherein so eingeplant.

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