Projekt am Pariser Platz zeigt, wie München müllfreier werden soll

Haidhausen - Was soll man nehmen und was besser nicht, wenn man Müll sparen will. Lose Tomaten oder in Plastik verpacktes Gemüse, Einkaufskorb oder Plastiktüte, fragt Ingrid Mages-Rizza einen Sechsjährigen, der am Stand des Abfallwirtschaftsbetriebes München (AWM) stehen geblieben ist.
Der orangefarbene Stand der Müll-Experten ist Teil der "Müllfreien Meile", die das Kreativkollektiv "rehab republic" unterstützt von der Stadt auf dem und rund um den Pariser Platz eingerichtet hat. Zur Eröffnung am vergangenen Samstag wurde erst mal aufgeräumt, der Platz von allem Unrat befreit. Dann konnte es losgehen mit der Müllvermeidung.

"Müllfreie Meile": Auch die Anwohner können mithelfen
Projektleiterin Miriam Hundt von "rehab republic" zu den Zielen der Aktion: "Jeder Müll, der vermieden wird, ist ein direkter Beitrag zur Ressourcenschonung und damit zum Klimaschutz. Das möchten wir auf unkonventionelle und positive Art in der Müllfrei-Meile vermitteln."

Die Anwohner rund um den Platz in Haidhausen sind aufgerufen, im Kampf gegen Kronkorken und Kippen selbst zum Müllgreifer zu greifen. Der Verein stattet die Interessierten dafür mit dem nötigen Müllsammel-Equipment aus. Auch die Geschäfte und Gaststätten der Umgebung sind aufgefordert, sich zu beteiligen.

Weitere Aktionen bis 22. Juli: Workshops zur müllfreien Herstellung von Deo oder Badreinigern, eine Kleidertauschparty, eine Schnibbelparty im Kochstudio Viani Haidhausen, bei dem ein Mahl aus geretteten Lebensmitteln gekocht wird (mehr Infos unter www.muellfrei-meile.de).
Die richtige Mülltrennung ist in München ein Problem
Eine ältere Frau bleibt am Sonntag am AWM-Stand stehen und klagt ihr Leid. In ihrem Haus stehe es schlecht um die Mülltrennung. Des Öfteren habe sie aus der Restmülltonne Abfall klauben müssen, der da nicht reingehörte. Dass die richtige Trennung in München ein Problem ist, wird ihr bestätigt. Am einfachsten wäre es mit Sicherheit, mit weniger Plastikmüll auszukommen.
Der Bub erweist sich am Ende sogar noch als echter Müllvermeidungsexperte: Der Sechsjährige hat bei allen acht Fragen die richtige Antwort parat. Auch dass lose Tomaten und ein Einkaufskorb besser sind, um Plastikabfälle zu vermeiden.