Posse um Martinsumzug: KVR hält Gebäck für echte Tiere

Das Veterinäramt wird wegen Gänsen aus Teig eingeschaltet. Eine Kita soll dafür 250 Euro zahlen. Der Bezirksausschuss will jetzt den OB einschalten.
von  gm
Eine echte Martinsgans als Geschenk? Da muss das Veterinäramt ran, dachte zumindest das KVR.
Eine echte Martinsgans als Geschenk? Da muss das Veterinäramt ran, dachte zumindest das KVR. © dpa

Trudering - Das Martinsfest ist längst vorbei, die städtische Verwaltung und den Perlacher Bezirksausschuss (BA) beschäftigt es trotzdem noch.

Zur letzten Sitzung präsentierte BA-Chef Thomas Kauer (CSU) ein Schreiben des Direktoriums mit der Bitte "um Rücknahme und Ablehnung" eines Zuschusses von 250 Euro, den der BA für den Martinsumzug des Evangelischen Kindergartens Waldperlach gewährt hatte. Laut Direktorium wurde der Antrag erst nach dem Umzug gestellt und ist "verfristet".

Gänse aus Teig rufen KVR auf den Plan

Wie es dazu kam? Thomas Kauer berichtete: "Man wollte das Martinsfest feiern mit einem Laternenzug und Martinsgänse (aus Teig) an die Kinder verteilen". Das habe die Kita beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) beantragt. "Das KVR schaltete daraufhin das Veterinäramt ein."

Kurze Zeit später sei dann aber klar gewesen: "Es liegt kein Verstoß gegen das Tierseuchenrecht vor. Der Umzug wurde kurzfristig genehmigt mit einer Kostennote von 250 Euro." Damit habe die Kita nicht gerechnet und den BA um Hilfe gebeten.

BA muss Antrag nachträglich stellen

"Um das aus dem BA-Budget zahlen zu können, musste ein Antrag gestellt werden." Vor dem Umzug sei das nicht mehr möglich gewesen, so Kauer. Trotzdem habe der BA den Zuschuss beschlossen. Das missfällt der Stadt.

BA-Mitglied Astrid Schweizer (SPD): "Ich finde es total idiotisch, dass die Stadt erst einen Knaller reinhaut und dann das Fass auch noch wieder aufmacht!" Das Gremium war sich einig, die Angelegenheit auszufechten. Die Konsequenz ist, dass Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) entscheiden muss. "Ich möchte wissen, ob der OB zahlt", so Schweizer. "Wenn der nein sagt, dann gebe ich das Geld", versprach Kauer. 

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