Pommes Boutique: Wie für Studenten gemacht

Maxvorstadt - In meinem ersten Semester hatte ich nach einem Imbiss gesucht, in dem ich mittags etwas Abwechslung zum Mensaessen bekomme – und fand die Pommes Boutique. Ein niveauvoller Fast-Food-Laden? Sicherlich teuer, dachte ich mir und sollte recht behalten – zumindest beim Großteil der Speisekarte.
Das Herzstück des Ladens aber ist wie für Studenten gemacht: die Original Belgischen Pommes für 3,90 Euro. Für mich gibt es bei Imbissen die 4 Euro-Grenze. Wenn etwas drüber liegt, ist es für ein Mittagessen zu viel (es sei denn, man geht richtig aus). Die Pommes Boutique ehrt diese Grenze und dafür ehre ich die Pommes Boutique.
Der Laden ist keine fünf Gehminuten von der Uni entfernt. Wenn man reinkommt, spürt man: Er hat etwas Ungezwungenes. Die Küche ist mitten im Raum und zugleich der Tresen zum Bestellen. Die großen Fensterfronten machen den Laden schön hell, auch das trägt zur lockeren, lebendigen Atmosphäre bei.
Das macht die Pommes Boutique so besonders
Ich habe mittlerweile schon meinen halben Bekannten- und Freundeskreis dorthin geschleppt. Wann immer die Frage nach etwas Essbarem gestellt wird, antworte ich beinahe reflexhaft "Pommes Boutique"! Manche haben den Namen mittlerweile zu oft gehört oder waren schon zu oft mit mir dort. Ich aber kann den Laden gar nicht satthaben, obwohl er mich oft satt macht.
Die Pommesportion scheinen auf den ersten Blick überschaubar zu sein, aber keine Angst, die "dicken Freunde" stillen selbst den größten Hunger.
Aber was macht die Pommes überhaupt so besonders? Erst einmal: es sind belgische Pommes! Die gibt es zwar immer öfter in der Stadt, aber die der Pommes Boutique sind die Creme de la Creme der Pommes. Die richtige Dicke, Länge und vor allem Knusprigkeit. Keine labbrigen Weichfritten, sondern massive und knackige. Dazu gibt‘s auch noch das größte Saucensortiment der Stadt (behaupte ich). Da schauen selbst die "Pommesfreunde" dumm aus der Wäsche. Andalouse, Curry, Looksaus Aioli, Samurai, Pepersaus, American, Cocktail – 18 verschiedene Saucen hat man hier zur Auswahl. Egal ob süßliches Rumba oder scharf-pfeffriges Tartaar, jeder Dip ist eine Kostprobe wert. An die langweiligen Saucenstandards wie Ketchup oder Mayo sollte man seine Zeit bzw. seine Pommes also gar nicht erst verschwenden.
Pommes Boutique: Darf's noch etwas mehr sein?
Das Beste am Saucenparadies: man darf sich Nachschub holen, so oft man will. Ich stehe während des Essens mehrmals auf, um mein Papierschälchen mit der nächsten zu befüllen. Und das so oft, bis es keine knusprigen Fritten mehr gibt, die ich in die vielen Dips tunken könnte.
Auch die Pommes gibt’s in Variationen: Wer es etwas exotischer mag, ist mit den Knoblauch-Kräuter- oder den Chili-Käse-Pommes gut beraten.
Die Pommes Boutique ist keine dieser schicken Bars, in der man sich zu seinem Cocktail etwas zum Knabbern bestellt. Sie ist auch nicht das feine Restaurant, in dem die Teller fast hübscher als das Essen selbst sind. Hier kann man schlicht und ergreifend Pommes essen, und zwar die besten, die es in der Stadt gibt. Und das für wenig Geld. Ein knusperkartoffelgewordener Studententraum.
Amalienstraße 46, Öffnungszeiten: Mo - Sa 10 bis 22 Uhr, Sonn- und Feiertag von 12 bis 20 Uhr
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