Polizei rettet frisch geborenes Rehkitz

Ein Spaziergänger findet im Perlacher Forst ein einsames Rehkitz im Gras - und will helfen. Doch der Mann nimmt es an sich und macht es so zum Waisen.
von  az
Für dieses Rehkitz musste die Polizei einen Mutter-Ersatz finden.
Für dieses Rehkitz musste die Polizei einen Mutter-Ersatz finden. © Polizei München

Giersing – Wie die Polizei am Pfingstmontag berichtet, hatte ein Spaziergänger beim Gassigehen mit seinem Hund am Samstagvormittag im Perlacher Forst ein frisch geborenes Kitz im Gras entdeckt. In bester Absicht nahm er es an sich, wickelte es in eine Jacke, legte es sicher im Kofferraum seines Autos ab und informierte sofort die Polizei. Dass er einen großen Fehler gemacht hatte, war dem Mann bis dahin noch nicht bewusst.

Die Polizei warnt: Auch wenn der Beschützerinstinkt noch so groß ist, zunächst sollte man ihm widerstehen. Denn es ist völlig normal, dass Rehe ihre Kitze im hohen undurchsichtigen Gras ablegen, während sie auf Futtersuche sind. Hat das Tier jedoch einmal menschlichen Duft angenommen, besteht keine Chance mehr, dass es von seiner Mutter weiter versorgt wird. Ist das der Fall, gehen die Überlebenschancen des verstoßenen Babys gegen null.

Ersatz-Heimat zwischen Schafen und Ziegen

Nachdem die Beamten das Tier in ihre Obhut genommen hatten, begann die Suche nach einer "Ersatzmutter". Nach vielen Telefonaten wurde über die Tierrettung München ein engagierter Mitbürger ausfindig gemacht. Der Besitzer von mehreren Schaf- und Ziegenherden erklärte sich bereit, das Kitz an sich zu nehmen und mit der Flasche aufzuziehen. Zumindest hat der oder die kleine jetzt beste tierische Gesellschaft.

Im Herbst soll das Reh behutsam an eine Auswilderung herangeführt werden.

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