Platz der Stille

Schon dutzende Male ging ich vorüber an diesem ungewöhnlich anmutenden Ort, welcher eingekreist von Laubbäumen und Flieder-Büschen eine geheimnisvolle Aura ausstrahlt.
Stefan Schnabel |
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Der Wegweiser sagt aus: Die Welt ist groß und es gibt viele schöne Orte, viel zu erkunden.
Peter Schnabel Der Wegweiser sagt aus: Die Welt ist groß und es gibt viele schöne Orte, viel zu erkunden.

Schon mehrmals stellte ich mir hierbei die Frage, wie dieser kleine grüne Fleck wohl in die Mitte des Oberwiesenfeldes südwestlich des Olympiaparks gelangte, wo ansonsten beispielsweise das Sommer-Tollwood gastiert.

Von außen lassen sich aufgrund der angebrachten Strommasten nur Vermutungen anstellen: Wohnt da etwa einer? Vielleicht ein Schrebergärtner, der seine Ruhe haben will? Oder ist das Ganze ein Überbleibsel vergangener Militäraktionen?

Letztlich dauerte es ganze zwei Jahre, bis ich diese in unmittelbarer Nachbarschaft befindliche Ruhe-Oase genauer unter die Lupe nahm. Im Zuge eines Sonntagsspaziergangs sollte ich also einen Blick hinter die versteckte Kulisse werfen und was ich vorfand war die in den 60er Jahren von "Väterchen Timofei" und seiner Frau mit eigenen Händen aus Kriegsschutt erbaute "Ost-West-Friedenskirche".

Mich beschlich sofort ein Gefühl völliger geistiger Ruhe und Zufriedenheit. Fernab vom Stadtlärm lädt dieser magische Ort zum Seelebaumeln ein und bietet Einblick in die Geschichte des außergewöhnlichen russischen Einwanderers Timofei, welcher über Jahrzehnte ohne bauliche Genehmigung im stillen Einverständnis mit den Behörden dort hauste und sich nicht vertreiben ließ.

In unmittelbarer Nähe zur Kirche steht mein Foto-Motiv - der "Wegweiser", welcher mich zum Handy greifen und das Foto knipsen ließ. Die Botschaft ist meiner Meinung nach eindeutig: Die Welt ist groß und es gibt viele schöne Orte, viel zu erkunden.

Letztlich jedoch gibt es für jeden von uns am Ende dieses Lebens nur einen einzigen Weg - zurück nach Hause.

 

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