Pissoirs zu Eisdielen? Nein danke!

Am Holzplatz soll aus einem ehemaligen Klohäusl eine Eisdiele werden: AZ-Leserin Anneliese Hieber ist nicht begeistert.
von  Anneliese Hieber
Derzeit liegt hier noch Eis und Schnee. Im Sommer soll's Eiscreme geben.
Derzeit liegt hier noch Eis und Schnee. Im Sommer soll's Eiscreme geben. © Gregor Feindt

Isarvorstadt - Nachdem ein Döner in seinem Ex-Klo schon aufgeben muss, verstehe ich nicht, warum eine kleine, stinkige Urinsammelstelle (weil immer noch täglich - oder eher nächtlich - in Gebrauch) jetzt zu einer Eisdiele oder Würstelbude oder Kiosk (je nach Gerücht) werden soll: am Holzplatz im Glockenbach-Viertel!

Das Schlimme ist nicht, dass OB Ude sein Wort, es kommt keine Nutzung, nun nicht mehr kennt, das ist halt Politik, sondern dass jede Gegenwehr gegen die neue Lärmquelle völlig ignoriert wird (wie abgehoben kannn man eine Stadt denn noch regieren?), dass wohl viel Geld dafür ausgegeben werden wird, ein Dach drüber zu machen, und das bei einer ruinös niedrigen Miete, was nicht nur den Wettbewerb verzerrt, sondern auch ein neues Defizit-Geschäft für die Stadt und die steuerzahlenden Bürger wird.

Ein Stadtviertelfremder soll es bewirtschaften, noch nicht mal jemand aus der Gegend. Sehr sonderbar.

Es wird wirklich mal Zeit für einen Austausch der Selbstherrlichkeiten im Rathaus, und viel mehr wirtschaftlichen Sachverstand, mehr Fingerspitzengefühl bei der meist unnötigen Bewirtschaftung der Mini-Denkmäler wie diesem Jahrhundert-Klo, und sehr sehr viel mehr Rücksicht auf die betroffenen Bürger, vor allem wenn die sich schon lauthals über Lärm beschweren.

Zuhören, Rathaus, nicht wegkucken! Ihr seid für die Bürger da, nicht umgekehrt.

Besonders "Grün" scheint hier gar nicht bürgernah, sondern ganz andere Interessen zu vertreten - gut verheimlicht.

Liebe Grüße, ein Klo-Nachbar von vielen

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