Pilzbefall: Zahlreiche Bäume müssen im Tierpark Hellabrunn gefällt werden

Harlaching - Das Eschentriebsterben durch Pilzbefall hat sich seit 2008 rasant in Bayern ausgebreitet. Davon bleiben auch zahlreiche Eschen im Tierpark unter den annähernd 2.300 Bäumen in Hellabrunn nicht verschont.
Ab Mitte Oktober werden 72 Eschen, verteilt auf dem gesamten Tierparkgelände, sukzessive gefällt. Betroffen sind Eschen mit einem Stammdurchmesser ab 80 cm, gemessen ab einem Meter über dem Boden. Die Maßnahme wird nach Beendigung der Vogelschutzzeit, welche vom 1. März bis 30. September gilt, durchgeführt. Als Ausgleich der Fällung werden Bäume verschiedener heimischer Arten wie etwa Erlen, Flatterulmen, Traubeneichen und Hainbuchen mit einem Stammumfang von 18 bis 20 cm im Herbst 2019 und Frühjahr 2020 gepflanzt.
Das Eschentriebsterben ist eine schwerwiegende Baumerkrankung, die durch einen aus Ostasien eingeschleppten Pilz verursacht wird. Als harmloser Blattpilz besiedelt dieser in Asien heimische Eschenarten. In Europa befällt dieser Pilz – eine Nebenfruchtform des falschen weißen Stengelbecherchens – mittelfristig ganze Kronenenteile. In der Baumkrone sterben von der Spitze die Triebe bis zu den Starkästen ab und treiben buschmäßig über „schlafende Knospen“ wieder aus.
Dadurch werden sowohl Alt- als auch Jung-Eschen zum Absterben gebracht. Durch die Schwächung sind die Bäume sehr anfällig für den Eschenbastkäfer sowie den Hallimasch. Bis heute ist keine alternative wirksame Behandlungsmethode bekannt.