Pflege am Grab: Bis in alle Ewigkeit
Altstadt - Am Donnerstag, 10. April, zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum die Premiere des Dokumentarfilms „Für die Ewigkeit – Der alte israelitische Friedhof München“ (2013, 68 Minuten) von Isabel Gathof und Agata Wozniak. Die Filmemacherinnen und Protagonisten des Films sind zu Gast.
Hinter der hohen Backsteinmauer an der Thalkirchner Straße liegt ein ganz besonderes Stück München verborgen: Der inzwischen stillgelegte alte israelitische Friedhof, der 1816 angelegt wurde und den Nationalsozialisten zum Trotz auch die schwierigen Jahre der Münchner Stadtgeschichte überdauern konnte. Dies ist auch dem beherzten Engagement der christlichen Verwalterfamilie Angermeier zu verdanken, die bis zum heutigen Tage, vertreten durch die Schwiegertochter Johanna Angermeier, für die Pflege der jüdischen Ruhestätten verantwortlich ist.
Sie engagiert sich gegen das Vergessen und kennt die Schicksale hinter fast jedem der Grabsteine auf „ihrem Friedhof“. In ihrem Dokumentarfilm „Für die Ewigkeit“ begleiten die Filmemacherinnen Isabel Gathof und Agata Wozniak die Verwalterin Johanna Angermeier als zentrale Protagonistin des Films bei ihrer Arbeit auf dem alten Friedhof im Wandel der Jahreszeiten.
Anhand von Archivmaterial werden Lebensgeschichten von Vertretern des Münchner Bürgertums des 20. Jahrhunderts gezeigt, durch Interviews wie mit dem Rabbiner Arie Folger werden jüdische Bestattungsrituale und die vielfältige Grabsymbolik erläutert.
Der Film ist in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Fernsehen und Film München, mit dem Jüdischen Museum München und dem Münchner Stadtarchiv entstanden. Das Projekt wurde vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.
Was? Dokumentarfilm "Für die Ewigkeit"
Wann? Donnerstag, 10. April, 19 Uhr
Wo? Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1