Per Lautsprecher: Falken-Schreie gegen Tauben
Tauben empfinden viele Menschen als Plage. Besonders an den Bahnhöfen verursachen die Vögel viel Dreck. Die Bahn startet nun in Pasing ein Experiment, um die Tiere zu verscheuchen.
Pasing - Die Vögel sind friedlich. Trotzdem empfinden viele Passanten die Tauben am Bahnsteig oder in der Unterführung als Plage. In Pasing hat die Bahn jetzt einen Versuch gestartet, die Tiere zu verscheuchen, ohne dass sie leiden sollen: Per Lautsprecher werden die Unterführungen, Bahnsteige und das Bahnhofsgebäude in regelmäßigen Abständen mit Falkenschreien beschallt. Viele Münchner haben sich bereits über die seltsamen Stimmen gewundert.
Die AZ hat bei der Bahn nachgefragt. „Sechs Mal pro Stunde ertönt ein solcher Falkenschrei via Lautsprecher“, bestätigt dort ein Sprecher. Die Stimmen dreier verschiedener Wanderfalken würden dabei verwendet, die Beschallung mit den Vogelstimmen erfolge dabei „möglichst unregelmäßig, damit sich die Tiere nicht gewöhnen“.
Tierschützer sind skeptisch. Und auch viele Fahrgäste haben bei den Bahn-Mitarbeitern verwundert nachgefragt. Noch bis zum Herbst dauert die Test-Phase mit den Falkenstimmen, sagt der Bahnsprecher. Das Ergebnis wolle man danach auswerten. Die Bahn behalte sich weitere Schritte vor, falls die Tauben wieder kommen: Bei Bedarf sollen zur Not auch echte Falken eingesetzt werden. In der Werkshalle der DB Region in Pasing hatte die Bahn zuvor zeitweise auf Tauben schießen lassen (AZ berichtete). Die Tiere würden auch eine Gesundheitsgefahr darstellen, argumentierte man. Tierschützer hatten dagegen demonstriert.
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