Pasinger Rathaus-Linde: Baum der Erinnerung

Der Bezirksausschuss will an der Linde vor dem Rathaus eine Info-Stele anbringen und an die Geschichte Pasings erinnern.
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Die Linde stand schon vor dem Rathaus hier – sie ist über 100 Jahre alt.
Petra Schramek Die Linde stand schon vor dem Rathaus hier – sie ist über 100 Jahre alt.

Pasing - Pasings älteste Bürgerin ist riesengroß und sehr schweigsam – seit über 100 Jahren steht die Linde am Rathaus. Sie kannte das Pasinger Treiben schon, als es noch ein ländliches war und hat die Veränderung zum Stadtteil miterlebt.

Weil der Baum für die Geschichte des Stadtteils steht, will der BA jetzt eine Gedenktafel anbringen. Die SPD hat einen Antrag an die Stadt gestellt, hier eine Info-Stele anzubringen. Die Entscheidung darüber kann allerdings noch etwas dauern – die Arbeitsgruppe für Gedenktafeln im Kulturausschuss, die sich auch mit einer Alternative zu den Stolpersteinen beschäftigt, kommt erst im Herbst wieder zusammen. Das Gremium des Kulturreferats besteht aus Stadträten, Experten und Historikern aus verschiedenen Referaten und Stadtteilen.

Die Infotafel soll außerdem an die jüdische Familie Regensteiner erinnern – die Linde stand früher in deren Garten. Die Familie Regensteiner lebte um die letzte Jahrhundertwende herum im Pasing, der Vater Albert betrieb eine Schuhfabrik nahe des Würmkanals, sein Sohn war Gründer der Automobilwerke München-Pasing.

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Das Grundstück mit dem Garten, in dem die Linde stand musste seine Frau Helene schließlich an die Stadt verkaufen – damit das Pasinger Rathaus entstehen konnte. 1940 gelingt ihr die Flucht, schon ein Jahr vorher war sie verarmt – das Deutsche Reich fror ihre Konten ein und strich das Vermögen selbst ein. Die Familie Regensteiner erlebte ein schlimmes Schicksal, dort wo sie die Industrie mitformte.

Die SPD wünscht sich daher, dass auf der beantragten Gedenktafel darauf eingegangen wird.

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