Pasing: Sechsjährige am Bahnhof allein zurückgelassen

Statt sich um ihre kleine Schwester zu kümmern, trifft sich die 18-Jährige lieber mit ihrem Freund. Eine Polizeistreife nimmt sich des Mädchens an.
von  Ralph Hub
Eine Frau bemerkte die 6-Jährige am Pasinger Bahnhof und verständigte die Polizei.
Eine Frau bemerkte die 6-Jährige am Pasinger Bahnhof und verständigte die Polizei. © Daniel von Loeper

Pasing - Das kleine Mädchen stand am Dienstagabend alleine am Pasinger Bahnhof. Als eine Frau die Sechsjährige ansprach und Hilfe anbot, deutete das Mädchen mit dem Finger in den Personentunnel. Es erzählte, dass die ältere Schwester dort hineingegangen sei und sie zurückgelassen habe.

Eine Zeugin informierte die Polizei

Die Zeugin informierte die Bundespolizei. Die Beamten ließen über die Lautsprecher im Bahnhof und an den Bahnsteigen die 18-Jährige ausrufen, doch niemand meldete sich daraufhin. "Das kleine Mädchen machte einen verstörten und eingeschüchterten Eindruck", so ein Sprecher der Bundespolizei, deshalb nahmen die Beamten das Kind mit auf die Wache im Hauptbahnhof.

Eine Polizistin, die verschiedene Fremdsprachen beherrscht, versuchte, das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen. Doch die Kleine konnte weder ihren Familiennamen noch ihre Adresse nennen.

Mädchen am Pasinger Bahnhof alleingelassen: Ein Missverständnis?

Erst gegen 22.45 Uhr meldeten sich Kollegen der PI 45 (Pasing). Die Mutter des Mädchens habe Vermisstenanzeige erstattet. Die Kleine wohnt in Aubing und war mit ihrer großen Schwester in den Pasinger Arcaden zum Shoppen. Dann meldete sich der Freund der 18-Jährigen. Das Paar hat offenbar Beziehungsprobleme. Die 18-Jährige telefonierte mit ihrer Mutter, es kam zum Streit. Sie nahm aber trotzdem an, die Mutter werde die Sechsjährige am Pasinger Bahnhof abholen. Anschließend fuhr sie alleine zu ihrem Freund.

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