"Parkplatzjagd im Revier"

Wenn AZ-Leser Markus Gohr nach Büro-Schluss heim will, dreht er regelmäßig seine Runden - mit dem Auto, weil er keinen Parklplatz findet. Hier beschreibt er das Szenario.
von  Markus Gohr
Das Problem ist nicht neu: An der Schellingstraße findet man nur schwierig einen Parkplatz.
Das Problem ist nicht neu: An der Schellingstraße findet man nur schwierig einen Parkplatz. © Gregor Feindt

Maxvorstadt - Die nervenaufreibendste Zeit des Tages beginnt für mich allabendlich ab 19 Uhr, wenn die Parkplatzjagd im Revier Maxvorstadt eröffnet wird.

Mit meiner Familie wohne ich in der Schellingstraße zwischen Barer und Schraudolph, und mein Büro im Südosten der Stadt entlässt mich leider zu selten vor Einbruch der Dämmerung, wenn die Insassen PS-starker Großraumlimousinen zur Nahrungssuche kommen.

Das alles nervt zuweilen, aber ist zugleich Teil des Alltags im Viertel, mit dem man leben muss.

Wenn man sich ein Auto kauft, kauft man eben den Stau und die Parkplatznot gleich mit.

In den letzten Wochen hat sich die Situation aber dramatisch zugespitz, seit für Bauarbeiten an der Stadtentwässerung ganze Straßenzüge gesperrt und die Arcisstraße zwischen Ziebland und Schellingstraße nur noch einseitig befahrbar ist.

Der ohnehin knappe Parkraum wird noch einmal 30 Prozent kleiner, die Suchdauer verdoppelt sich, bis auch das Warmhalten des Abendessens keinen Sinn mehr macht.

Gesteigert wird das Ungemach durch eine Vielzahl beweglicher Parkverbotsschilder, die wie Wanderdünen mal diese mal jene Straße in unterschiedlichen Zeitintervallen sperren.

Ein XXL-Malefizspiel mit einem Würfel ohne Einser.

 

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