Onanier-Streit: "Ehrung für Wichser"?

Das Kunstwerk am Gärtnerplatz sorgt für leidenschaftliche Debatten - auch auf az-muenchen.de
Isarvorstadt - Kein Herrscher, kein Feldherr, kein Wissenschaftler wird mit dem Denkmal geehrt. Sondern ein unbekannter Mann mit ziemlich konkreten Vorstellungen vom Leben:
"Alles, was er machen wollte, war zu onanieren und Pralinen zu essen", steht auf dem Steinsockel, der seit ein paar Monaten auf dem Gärtnerplatz thront.
Das Werk des Künstlers Ragnar Kjartansson gefällt nicht jedem. Eine Auswahl der Leserkommentare auf az-muenchen.de:
Umnachtet
"In welch geistiger Umnachtung muss man gewesen sein um solch ein 'Projekt' zu bezuschussen?" Andreas
Wahlhilfe
"Besten Dank für die Wahlhilfe: Solche Prioritäten wollen wir abwählen!" cashcow
Anregendes Milieu
"Tja - wenn man die Kommentare hier so liest kann man sehr gut verstehen, warum man in Berlin und Hamburg über das kleingeistige Millionendorf München lacht. Wenn es nach mir geht, darf gerne mehr Geld für Kunst im öffentlichen Raum ausgegeben werden. Dann wachsen meine Kinder wenigstens in einem kulturell anregenden Millieu auf!" muc
Kotauähnlicher Reflex
"Nur weil einige durchgeknallte Möchtegern-Künstler, streng und auch alternativlos nach dem Motto : je abstruser, desto mehr Kunst, ihre Fehlleistungen ungehemmt zur Schau und Diskussion stellen, muss damit nicht gerade ein kotauähnlicher Reflex der Hochachtung und Ehrerbietung bei den Betrachtern verbunden sein." sodann
Fürstlich entlohnt?
"Jeder Graffiti-Künstler hat auch mit Kunst zu tun: Warum werden die entfernt, aber die Wichser von der Stadt geehrt? Und fürstlich entlohnt?" GehtsnochUde?
Nur Provokateure
"Man muss sich wohl von der verstaubten Meinung befreien, dass Kunst etwas mit Ästhetik zu tun hat, sondern Kunst vielfach nur noch als Provokation verstanden wird. Je provokanter, desto besser.
Dann sollte man sich bitte aber auch von verstaubten Definitionen befreien und die Schaffer dieser Objekte nicht mehr Künstler, sondern Provokateure nennen.
Und Provokateure haben dann ein Recht auf öffentliche Gelder? Das sollte dann doch bitte einmal durch einen Bürgerentscheid geprüft werden." Max
Gerne von meinen Steuergeldern
"Zum Glück sind die Kulturverantwortlichen dieser Stadt nicht so provinziell, kleingeistig, verklemt und borniert, wie ein Teil seiner Bevölkerung.
Coole Aktion, mehr davon - auch gerne von meinen Steuergeldern. Dass sich die Spießer darüber aufregen, ist doch der halbe Kunstgenuss!" Hertel