Obersendling: Nachbarn wehren sich gegen Puff
In Obersendling gibt's Streit um eine Bordell. Die Nachbarn befürchten es könne ein Rotlichtviertel entstehen und klagen gegen den Puff. Am Monatg war eine Richterin auf Ortstermin.
München - Das Laufhaus "No. 24" ist von der Stadt genehmigt. Trotzdem klagen die Nachbarn gegen das Etablissment, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag. Sie befürchten in dem Gewebegebiet in Obersendling könnte ein "Rotlichtviertel" entstehen. Vor allem, weil sich schon diverse andere diverser Etablissements dieser Art in der Umgebung befinden. Mieter und Kunden würden von der knalligen Werbung des Bordells an der Hauswand irritiert. Das Verwaltungsgericht nahm deshalb am Montag bei einem Ortstermin das Laufhaus unter die Lupe.
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Das Ergebnis zu dem die Richterin kam dürfte allerdings für die Klagenden zum Teil ernüchternd sein. Die Vorsitzende Richterin Marion Pauli-Gerz stellte klar, dass Bordelle aus rechtlicher Sicht ganz normale Gewerbebetriebe sind und es baurechtlich daher keine Einwände gegen Laufhäuser in Gewerbegebieten gebe.
Einen Teilerfolg konnten die klagenden Nachbarn dennoch verzeichnen. Denn das Gericht kritisierte, dass die Stadt planungsrechtlich und in ihren Genehmigungsbescheiden einer all zu knalligen Werbung keinen Riegel vorgeschoben hat und will die Bauplanung nun aufheben. Der Hausbesitzer lenkte daraufhin auch gleich ein und kam den Nachbarn insofern entgegen, als er versicherte das Riesenposter, das für das Laufhaus wirbt so schnell wie möglich von der Hausfassade zu entfernen.
Rein äußerlich ist die Gefahr, dass das Gewerbegebiet zum "Rotlichtviertel" wird, gebannt.
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