Nymphenburger Schlosspark: Totes Reh ohne Kopf gefunden

Im Nymphenburger Schlosspark ist erneut ein Reh gerissen worden. Spaziergänger fanden den Tierkadaver – zerfetzt und ohne Kopf.
von  AZ
Das tote Reh im Nymphenburger Schlosspark. Es wurde wohl von einem freilaufenden Hund gerissen.
Das tote Reh im Nymphenburger Schlosspark. Es wurde wohl von einem freilaufenden Hund gerissen. © privat

Nymphenburg - Schon wieder ist im Nymphenburger Schlosspark ein Reh gerissen worden, offenbar von einem freilaufenden Hund. Am Freitag fand eine Familie beim Spaziergang im Park den Kadaver. Sie hatten sich über die vielen Krähen an der Stelle hinter dem Eisernen Haus gewundert. Als sie näher hinsahen, fanden sie das Reh.

Das Tier lag auf dem Gelände der Gärtnerei, eine Blutspur zeugte davon, dass das Tier verletzt versuchte, wegzurennen. Das Reh hatte zudem keinen Kopf mehr.

Es ist nicht das erste Reh, das in München wohl von Hunden getötet wurde. Erst am Faschingsdienstag hetzten Hunde ein Reh im Nymphenburger Park zu Tode, sie bissen dem Bock in die Kehle (AZ berichtete). Seit 2008 sind im Kreisverwaltungsreferat (KVR) insgesamt 100 Fälle von verletzten oder getöteten Rehen gemeldet worden. "Ob immer Hunde die Verursacher waren, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden", sagt KVR-Sprecher Johannes Mayer. Wahrscheinlich ist es aber schon.

Im Park herrscht Leinenpflicht – die oft ignoriert wird

Im Nyphenburger Schlosspark herrscht Leinenpflicht, denn auf den 180 Hektar fühlen sich neben Rehen auch viele Hasen und Füchse wohl. Zudem unzählige Frösche, Schmetterlinge und seltene Vögel. All diese Tiere sollen durch die Hunde nicht in ihrem Habitat gestört werden.

Ralf Sartori, regelmäßiger Spaziergänger im Park und Gründer des Nymphenspiegel Kulturforums, beklagt, dass es im Park wenig bis keine Aufsicht gibt. Er fordert, endlich mehr Personal einzustellen und die Hundehalter auf die Leinenpflicht stärker hinzuweisen. Die Schlösser- und Seenverwaltung ist sich des Problems bewusst, allerdings können sie bei Fehlverhalten der Tiere (und der Halter) nur wenig machen. "Wir haben lediglich das Hausrecht und können die Hundehalter des Geländes verweisen", sagt Sprecherin Cordula Mauß.

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