NSU-Prozess: Demos, Hunde, Abschleppwagen

Ab Montag steht die mutmaßliche Terroristin Beate Zschäpe vor Gericht. Die Vorgänge im Justizzentrum beschäftigen die ganze Welt – betreffen aber auch das Viertel rundherum
von  Thomas Gautier
In diesem Zelt werden sich jene Prozessbeobachter anstellen müssen, die keinen garantierten Platz haben.
In diesem Zelt werden sich jene Prozessbeobachter anstellen müssen, die keinen garantierten Platz haben. © dpa

Ab Montag steht die mutmaßliche Terroristin Beate Zschäpe vor Gericht. Die Vorgänge im Justizzentrum beschäftigen die ganze Welt – betreffen aber auch das Viertel rundherum

München - Die Sandstraße hinter dem Stiglmaierplatz ist der kürzeste Weg von der Nymphenburger zur Dachauer Straße – und deshalb morgens immer voller Autos.
An diesem Montag nicht. Zum Auftakt des Prozesses gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe gehört die Straße den Demonstranten. 1000 Menschen erwartet die Polizei: Türken, Linke und liberale Bürger wollen gegen Gewalt und Rechtsradikalismus protestieren. Die Sandstraße wird für Autos gesperrt, ebenso die Nymphenburger Straße vom Stiglmaierplatz bis zur Pappenheimstraße. Rund ums Justizzentrum haben auch parkende Autos nichts verloren.

Am Montag und in den nächsten Tagen gelten Halteverbote:

In der Nymphenburger Straße vom Stiglmaierplatz bis zur Loristraße seit Sonntag, 8 Uhr, bis zum Mittwoch, 20 Uhr. Die rechte Seite der Nymphenburger Straße ist heute für Pressefahrzeuge reserviert, die ersten Übertragungswagen parken hier schon seit Sonntag.

Im Südteil der Erzgießerei-, in der Linprunstraße und in der Sand- sowie Nymphenburger Straße am Justizgebäude heute sowie von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 7 bis 18 Uhr.

In der Sandstraße heute von 6 bis 20 Uhr.

Wer sein Auto hier abstellt, kann es sich bei der Polizei abholen. „Wir müssen abschleppen“, sagt Polizei-Vizechef Robert Kopp. Immerhin dürfen die Einwohner des St.-Benno-Viertels mit ihrem Bewohnerparkausweis in der Kreittmayr- und einem Stück der Erzgießereistraße parken.

Neben dem Abschleppen heißt es rund ums Gerichtsgebäude auch: absperren und absuchen: An der Ecke Erzgießerei-/Linprunstraße wird die Polizei wohl in der Früh den Verkehr abriegeln. Die U-Bahn-Abgänge vorm Justizzentrum und am Stiglmaierplatz sollen erstmal offen bleiben. Gleichzeitig bauen Beamte massive Stahlzäune auf. Insgesamt sind 500 Polizisten im Einsatz – auch im Gerichtssaal.

Stunden vor Prozessbeginn wird das Gelände laut Polizeisprecher mit Bombensuchhunden untersucht. Schon am Wochenende haben mehrere Beamte das Gelände und umliegende Straßen überwacht. Laut Polizeisprecher ist alles ruhig geblieben. Hoffentlich bleibt das so.

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