Nockherberg: So schaut die Au ohne Paulaner aus

Architektenwettbewerb und Bürgerbeteiligung: Jetzt steht fest, wie die Paulaner-Areale in der Au aussehen werden. Die AZ zeigt die Entwürfe für den Nockherberg.
von  Myriam Siegert
1. Platz: Das Modell für das Teilgebiet an der Ohlmüllerstraße.
1. Platz: Das Modell für das Teilgebiet an der Ohlmüllerstraße. © Hans-Rudolf Schulz

Architektenwettbewerb und Bürgerbeteiligung: Jetzt steht fest, wie die Paulaner-Areale in der Au aussehen werden. Die AZ zeigt die Entwürfe für den Nockherberg.

Au - Es war ein langes Verfahren, das es so noch nicht gegeben hat. Bei den Planungen für die Neugestaltung des Paulaner Areals konnten die Bürger soviel mitreden, wie noch nie bei einem Projekt dieser Größenordnung. Immerhin: Es geht um insgesamt 91.000 Quadratmeter Fläche, 1200 bis 1400 Wohnungen hier sollen entstehen.

Die Wünsche und Anregungen der Bürger wurden den Architekten zur Überarbeitung der Entwürfe mit auf den Weg gegeben. Jetzt stehen die Sieger fest.

Aus einer engeren Auswahl von 14 Entwürfen hat das Preisgericht aus Vertretern der Stadt, der Politik, der Bayerischen Hausbau und freien Architekten und Experten die Sieger für die drei Areale an der Welfen, Reger- und Ohlmüllerstraße ausgewählt. Der Geschäftsführer der Bayerischen Hausbau, Jürgen Büllesbach, und Oberbürgermeister Christian Ude stellten die Entwürfe am Freitag vor.
Und tatsächlich: Zumindest zentrale Anliegen der Bürger wurden dabei berücksichtigt.

- So wird es in den Neubaugebieten keine Hochhäuser geben.

- Bei die Ausgestaltung, – etwa der Fassaden – werden verschiedene Architekten für Vielfalt sorgen.

- Der Anteil der Sozialwohnungen (30 Prozent) wird auf alle drei Areale verteilt werden.

Was die Siegerentwürfe außerdem auszeichnet:

 

Regerstraße: Das Teilgebiet an der Regerstraße in der Oberen Au ist mit 5,1 Hektar das Größte der drei Paulaner-Areale. Gewonnen hat der Entwurf des Amsterdamer Büros Rapp+Rapp mit den Landschaftsarchitekten von Atelier Quadrat aus Rotterdam. In dem Entwurf gibt es vier Wohnhäuser mit Innenhöfen, die relativ locker über das Gelände verteilt werden. Das ist durchzogen von einer öffentlich zugänglichen Grünanlage.

Die Vorzüge: Jede Wohneinheit hat einen Blick ins Grüne. Das bisher abgeriegelte Areal wird durchlässig. Gleichzeitig war dies der einzige Entwurf, bei dem keine neuen Straßen notwendig sind. Verschiedenen Höhen und Fassaden sorgen für optische Vielfalt.

Ein ganz wichtiger Punkt bei der Entscheidung für diesen Entwurf, so Büllesbach, war der Umgang mit den Herbergshäusern an der Hochstraße. Die bekommen an ihre Rückseite eine Art Gartenmauer und auch bei der Höhe der angrenzenden Neubauten wird Rücksicht auf die kleinen Häusl genommen.

Welfenstraße: Auf dem Geländer an der Welfenstraße in der Oberen Au wird der Entwurf der Londoner Architekten Caruso St John Architects mit Vogt Landschaftsarchitekten aus Zürich umgesetzt. Auf dem 2,3 Hektar großen Grundstück entsteht eine Blockrandbebauung mit einem großen Hof in der Mitte.

Eine solche Lösung hatten auch die Bürger bevorzugt. Dadurch ist der Hof weitläufig, ruhig und sonnig – und der Neubau passt sich an den gegenüberliegenden Weilerblock an. Die beiden Kopfgebäude zur Reger- bzw.. zur Senftlstraße müssen die Engländer aber nochmal ein bis zwei Stockwerke niedriger machen, als bisher im Plan vorgesehen.

Ohlmüllerstraße: In der unteren Au ist der Entwurf von Steidle Architekten aus München mit dem Atelier Auböck+Kárász aus Wien der Sieger. Er wurde ausgewählt, weil der offene Wohnring keinen abgeschlossenen Innenhof hat, sondern zum Auer Mühlbach hin offen ist.

Am Bach entlang entsteht eine öffentliche Grünfläche. In die Braumeistervilla südlich des Bachs zieht eine Kindertagesstätte ein.

Interessierten Bürgern werden die Entwürfe am 19. Juni um 19 Uhr im Pfarrsaal Mariahilf, Mariahilfplatz 4, öffentlich vorgestellt.

 

 

 

 

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