Nicht nach oben gucken
Ludwigsvorstadt - Manchmal sind es ja nur Sekunden, die darüber entscheiden, ob man es noch in die U-Bahn schafft. Wenn nein, beginnt das Warten. Wer an der Poccistraße Zeit totschlagen muss, dem sei zu empfehlen, sich eine Zeitung zu holen, aufs Handy zu starren oder Mosaiksteinchen an den gelben Säulenreihen zu zählen. Tun Sie alles, wonach Ihnen der Sinn steht. Aber gucken sie nicht nach oben.
Da wird's nämlich eklig: Denn lässt man den Blick von den Hintergleiswände mit den silbernen Platten hoch zur halbrunden Betondecke gleiten, weiß man zwar nicht, was man da sieht. Aber gut schauts nicht aus. Braune Brühe, wohin das Auge blickt, sifft entlang der Decke. Dazwischen rostige Schrauben und Spinnenwebe. Und nicht nur dort, wo die U-Bahngleise sind, nein, auch im Wartebereich. Igittigitt.
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