Neuperlacher bauen Mauer gegen minderjährige Flüchtlinge in München

In Neuperlach-Süd wird gerade eine Mauer gegen Flüchtlinge hochgezogen. Mit ihr wollen sich die Anwohner vor Jugendlichen einer neuen Unterkunft schützen.
Neuperlach - Vier Meter wächst sie gerade in Neuperlach-Süd in die Höhe. Aber nicht die Stadt wollte diese Mauer bauen - die Anwohner haben sie sich erkämpft. Sieben Nachbarn zogen vor Gericht, weil sie einen Schutz vor den neuen Nachbarn aus einer Flüchtlingsunterkunft für nötig hielten.160 unbegleitete Minderjährige sollen an der Nailastraße unterkommen.
"Der absolute Wahnsinn"
Das Urteil beendete zweieinhalb Jahre dauernde Streitigkeiten. Erst sollte nämlich eine Unterkunft für erwachsene Flüchtlinge entstehen, das verhinderten die Anwohner durch Klagen und eine Petition.
Die Neuperlacher sahen ihr Erholungsbedürfnis am Abend und an den Wochenenden bedroht. Ein geplanter Streetball-Platz musste deswegen weichen, doch das reichte offenbar nicht. Ein Schallschutzgutachten ergab die Höhe von vier Metern, um die gut 25 Meter entfernten Häuser zu schützen. Bei einem Gespräch mit Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) schlossen die Neuperlacher den Mauer-Kompromiss, das Verwaltungsgericht München gab dann sein OK.
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"Der absolute Wahnsinn" sei die Mauer, sagt Guido Bucholtz gegenüber dem "Münchner Merkur", stellvertretender Vorsitzender im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach. Der Stadtteilpolitiker trat 2014 bei den Grünen aus und sitzt seitdem als Parteiloser im Bezirksausschuss. "Unter Integration stelle ich mir etwas anderes vor."
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