Neues Strafjustizzentrum am Leonrodplatz: Warum die FDP breitere Radwege will
Neuhausen-Nymphenburg - Am Leonrodplatz befindet sich Bayerns größte Baustelle, zumindest im Hochbau: Hier errichtet der Freistaat für 340 Millionen Euro ein neues Strafjustizzentrum. 1.300 Menschen sollen hier ab 2024 arbeiten.
Ein autofreies Quartier
Nebenan baut der Freistaat 611 Wohnungen und vier Kitas. Etwa die Hälfte soll nächstes Jahr fertig sein. Das sieben Hektar große Quartier werde "komplett autofrei erstellt", heißt es auf der Webseite der Stadibau, die für den Freistaat Wohnungen errichtet.
Fritz Roth, der Verkehrsexperte in der FDP-Fraktion in Münchner Stadtrat, findet deshalb: Die Stadt müsste sich nun schleunigst darum kümmern, auch den Verkehrsraum in dieser Gegend zu verbessern. Einen entsprechenden Antrag will er heute einreichen. Mit der AZ hat er vorab darüber gesprochen.
Maximale Breite für Radwege
Seine Forderung klingt - zumindest auf den ersten Blick - eher nach den Grünen als nach der FDP: Roth will, dass die Fahrradwege auf beiden Seiten der nördlichen Schwere-Reiter-Straße bis zur Infanteriestraße eine maximal mögliche Breite von 4,60 Metern bekommen.
Dafür können aus Sicht der FDP im Bereich um das Kreativquartier ausnahmsweise sogar Parkplätze entfallen. Die Kreuzung an der Emma-Ihrer-Straße/Schwere-Reiter-Straße/Heßstraße soll laut dem Antrag als "vollwertige Straßenkreuzung ausgebaut werden".
Schneller umsetzbar als eine Brücke
Auch Fußgänger und Radler sollen Platz haben, so die FDP. Roth ist auch deshalb für diese Lösung, weil er sie für schneller umsetzbar hält als eine Fuß- und Radwegbrücke über die Schwere-Reiter-Straße, wie sie Grüne und SPD fordern.
"Wir wollen, dass sich nicht erst etwas verbessert, wenn die Bewohner schon da sind", sagt Roth. Bereits heute seien viele Radler auf der Leonrodstraße unterwegs und bereits heute sei es zu eng.
Baumfällungen sind aus Sicht der FDP nicht notwendig. Auch ein Radschnellschnellweg könnte trotzdem, wie geplant, durch die Heßstraße führen, meint Roth.