Neue Heimat für junge Flüchtlinge

Neuhausen - Sie fliehen vor Armut, Not und Krieg. Viele der 35 000 Flüchtlinge, die in diesem Jahr schon in München Schutz gesucht haben, sind minderjährig. Sie kommen allein, ohne Eltern oder Verwandte, in die bayerische Hauptstadt. In der Schwere-Reiter-Straße 2 sollen unbegleitete Flüchtlinge jetzt ein temporäres Zuhause finden.
Nach der Erstaufnahme in der Bayernkaserne werden die Kinder und Jugendlichen nach einem Gesundheitscheck in eine der Zweigstellen der Jugendhilfe vermittelt. Im vergangenen Jahr kamen 3400 junge Menschen ohne Begleitung aus Krisengebieten im Freistaat an. Das Sozialreferat rechnet mindestens mit einer gleichbleibend hohen Zahl. Etwa zwei Drittel der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen nimmt die Stadt München auf.
Im zukünftigen Kreativlabor an der Dachauer Straße haben ab sofort 82 minderjährige Flüchtlinge Platz. Das Haus ist in vier Gruppen unterteilt. Die jungen Flüchtlinge in Zimmern für vier bis sechs Personen untergebracht. Jede Gruppe verfügt über einen Aufenthaltsraum, eigene Sanitärräume, ein Büro, eine Teeküche, Mitarbeitertoiletten und einen Besprechungsraum.
„Besonders wichtig war uns, in der Schwere-Reiter-Straße auch Inobhutnahmeplätze für unter 16-jährige unbegleitete Flüchtlinge sowie für weibliche Jugendliche zu schaffen. Die Mädchen werden vom Sozialdienst katholischer Frauen betreut,“ sagt Sozialreferentin Brigitte Meier. Nach einer Eingewöhnungszeit sollen die Flüchtlinge in die kreative Umgebung vor Ort integriert werden.