Neubau Münchner Hauptbahnhof: Hochhaus in der Arnulfstraße wird kleiner

Der Turm an der Arnulfstraße, der im Zuge des Hauptbahnhof-Neubaus entstehen soll, wird schlanker und bekommt eine gläserne Krone. Damit verstummt der Protest der Münchner Denkmalschützer.
Irene Kleber |
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Völlig autofrei: So sieht der Architekt den künftigen Bahnhofsplatz.
Auer Weber 2 Völlig autofrei: So sieht der Architekt den künftigen Bahnhofsplatz.
Sehr, sehr wuchtig: die neue Fassade in der Arnulfstraße.
Auer Weber 2 Sehr, sehr wuchtig: die neue Fassade in der Arnulfstraße.

Maxvorstadt - Zu hoch, zu massiv, zu störend im Stadtbild: Lange hat es von Münchens Denkmalschützern Kritik gehagelt zu dem umstrittenen Hochhaus-Turm, den die Deutsche Bahn im Zuge des Hauptbahnhof-Neubaus über den Starnberger Flügelbahnhof bauen will.

Jetzt plötzlich sind die Stimmen verstummt: Das Hochhaus an der Arnulfstraße kommt.

Allerdings wird es ein ganzes Stück nach innen versetzt, schlanker und niedriger – und es bekommt im obersten Stock eine gläserne "Krone", mit der der Turm nochmal kleiner und transparenter aussehen wird. Jetzt haben die Architekten Auer+Weber der Stadtgestaltungskommission (die die Stadt bei strittigen Architekturfragen berät) überarbeitete Pläne vorgelegt.

Öffentlich zugänglicher Rundumblick über die Stadt

69 statt 75 Meter hoch soll der Turm nun werden, wobei man die obersten neun Meter, weil sie gläsern sein werden, kaum als besondere Höhe wahrnehmen werde. Auch so bauchig wird das Trumm nun nicht mehr, es ragt optisch auch nicht mehr auf die Straße heraus.


Sehr, sehr wuchtig: die neue Fassade in der Arnulfstraße. Grafik: Auer Weber

Damit ist sogar Denkmalamts-Chef Mathias Pfeil einverstanden, einst der schärfste Hochhaus-Kritiker, weil er fürchtete, dass ein solches Riesengebäude die Stadtsilhouette der Altstadt empfindlich stört. Vor allem die Krone begeistert jetzt die Kommissionsmitglieder. Sie soll öffentlich zugänglich sein, wer dort oben rausschaut, dürfte einen Klasse-Rundumblick auf die Stadt haben.

Der alte Starnberger Flügelbahnhof von 1950 (der eigentlich unter Denkmalschutz steht) kommt also weg. Genau wie die alte Schalterhalle, die durch ein gläsernes Terminal mit riesigem Glasdach ersetzt wird. Auf sieben Stockwerken will die Bahn im neuen Empfangsgebäude Flächen an Läden, Restaurants und Büros und für Events und Tagungen vermieten.

Neuer Hauptbahnhof in München soll erst 2029 ganz fertig sein

In zwei Untergeschossen soll Platz für 200 Parkplätze und diverse Radl entstehen. Parallel zum Querbahnsteig ist eine neue Einkaufspassage vorgesehen. Die denkmalgeschützte Gleishalle immerhin bleibt erhalten. Gesamtkosten: eine Milliarde Euro, so die Bahn.


Völlig autofrei: So sieht der Architekt den künftigen Bahnhofsplatz. Grafik: Auer Weber

Wie der Bahnhofsplatz genau aussehen wird, ob dort noch Autos fahren werden oder wie die Tram verlaufen soll, ist noch unklar. Das Planungsreferat bastelt noch an verschiedenen Konzepten.

Mit dem Abriss der Empfangshalle soll es 2023 losgehen. Bis 2029 wird der Hauptbahnhof bei laufendem Betrieb eine Großbaustelle sein. Eine Herausforderung für hunderttausende Pendler – die schon ab Herbst 2018 mit Groß-Baustellen am Hauptbahnhof leben müssen. Dann beginnt auch dort das Graben für die Zweite Stammstrecke.

Lesen Sie hier: Grüne wollen Grünflächen vor Bebauung schützen

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