"Naturdomina" peitscht Kinderarzt in Schule aus

Die 45-jährige Regina R. dringt in eine Montessori-Schule ein und wird handgreiflich. Die Staatsanwaltschaft will sie dauerhaft in der Psychiatrie unterbringen..
John Schneider |
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...ihre Stimmung zwischen heiter und aggressiv.
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Die 45-jährige Regina R. dringt in eine Montessori-Schule ein und wird handgreiflich. Die Staatsanwaltschaft will sie dauerhaft in der Psychiatrie unterbringen

Hadern (München) - Die Verhandlung hat noch nicht begonnen, da gibt es schon den ersten Streit. Regina R., die sich als „Naturdomina” bezeichnet, legt sich mit ihrer Anwältin und den Justizbeamten an. Sie fühle sich schlecht vertreten, sagt sie, beklagt sich zudem darüber, dass sie von den Beamten bei der Vorführung in den Gerichtssaal zu hart angefasst worden sei.

Die Münchner”.

Deshalb sei sie in den vergangenen sieben Jahren alleine in Haar acht Mal zur Behandlung gewesen.

Dazu kommen diverse Aufenthalte im Bezirkskrankenhaus Mainkofen. Auf die Frage des Richters, wie sie sich selber einschätze, erklärt Regina R. allerdings: „Ich bin pumperlgsund.”

Dagegen spricht einiges: Im Oktober 2012 soll die „Naturdomina” und „Tochter des Universums” einen bizarren Auftritt an einer Münchner Montessori-Schule hingelegt haben.

Am Abend des 17. Oktober verlangt sie von der Pförtnerin des Schulgebäudes in Großhadern sowie von einer hinzugekommenen Lehrerin, zu einem Elternabend gebracht zu werden. Sie müsse prüfen, wie die Kinder ernährt werden. Dem Essen soll Maggi und Glutamat beigemischt worden sein, erklärt sie.

Als ihr gesagt wird, dass ein solcher Elternabend nicht öffentlich sei, beginnt sie mit einer mitgebrachten Reitgerte herumzufuchteln. Die Lehrerin fühlt sich bedroht.

Die Pförtnerin ruft den diensthabenden Arzt des angeschlossenen medizinischen Kinderzentrums hinzu. Ein gefundenes Fressen für Regina R. Dem Arzt wirft sie vor, die Kinder „mit Medikamenten vollzustopfen”. „Sie hat mich fünf, sechs Mal mit der Reitgerte auf den Unterschenkel geschlagen", berichtet der Arzt im Zeugenstand.

Da sich Regina R. weiterhin nicht überzeugen lässt, das Schulgebäude zu verlassen, wird die Polizei gerufen. Die Beamten nehmen der Frau die Peitsche weg und sorgen für den Transport nach Haar.

Zwei weitere Fälle von Körperverletzung kommen laut Antragsschrift noch dazu. So soll Regina R. am Tag nach dem Vorfall in der Schule einen Sozialpädagogen in Haar in den Unterarm gebissen haben, als der versucht, sie zu fixieren.

Nach ihrer Entlassung kehrt sie am 14. November noch einmal nach Haar zurück. Sie wolle eine Mitpatientin mitnehmen, um mit ihr Urlaub zu machen, sagt sie damals.

Als ihr der Oberarzt erklären will, dass das nicht möglich sei und sie am Arm berührt, ruft die Frau: „Ich trete Ihnen in die Eier!” Und tritt tatsächlich zu. Dem Arzt gelingt es zwar auszuweichen, er wird aber dennoch leicht getroffen. Regina R.: „Er hat mir den Arm umgedreht.”

Am Donnerstag soll eine Entscheidung fallen.

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